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Editorial
Die Erneuerung des Ursprungs
Luigi Giussani

Der Brief des Heiligen Vaters an die Fraternität von CL aus Anlass des zwanzigsten Jahrestages ihrer päpstlichen Anerkennung stellt ein Dokument dar, das eine Fülle von Wegweisungen für die Bewegung und die Kirche enthält.
In einem Brief an die Fraternität fasst Don Giussani seine Bedeutung folgendermaßen zusammen: Wir stehen vor «dem entscheidensten Gestus in unserer Geschichte... Die Muttergottes drängt uns zur Mitarbeit bei Gottes großartigem Heilsplan für alle Menschen».
Die Märzausgabe von Spuren möchte diesem Ereignis in besonderer Weise Raum bieten. Neben einem Sonderdruck des Papstbriefes findet sich auch eine erste Auswahl von Kommentaren aus kirchlichen Kreisen - und darüber hinaus. Auch das Editorial dieser Sonderausgabe von Spuren steht im Zeichen der Dinge, die sich ereignet haben. Am 2. März wandte sich Don Giussani mit folgendem Grußwort an die Teilnehmer einer Versammlung von Verantwortlichen der Bewegung:

Ich danke euch, dass ihr mir die Möglichkeit gebt, die Verantwortung, die ich trage, nochmals ins Gedächtnis zu rufen und sie zu vertiefen. Und zwar eine Verantwortung, die das Geheimnis immer dann aufbürdet, wenn man es mit der völligen Andersartigkeit Christi zu tun hat, einer Andersartigkeit, die einen Unterschied setzt, den man nicht für möglich halten würde.
Christus ist die Neuheit der Welt, der Anfang des Endes der Welt. Indem er sein Antlitz offenbart, gibt er auch das höchste `Warum' aller Dinge kund, erweist sich als siegreiche Kraft über die Welt.
Wenn man daran denkt, dass ein Mann, etwa ein junger Mann, seine Frau nicht heiraten kann, wenn nicht aus Liebe zu Christus - ich habe diesen Ausdruck schon öfter gebraucht: allein aus Liebe zu Christus -, dann empfindet man die ganze Erhabenheit, das hei§t die letzte Unermesslichkeit eines Blickpunktes, welcher `der' Blickpunkt schlechthin ist, der Blickpunkt einer Neugeburt, des Anfangs eines Wiederaufblühens.
Wir können nicht wirklich befreundet sein, wenn nicht aus diesem Grund, wenn nicht um Christi willen. Ihm müssen wir - das lässt sich wohl leicht einsehen - vor allem das anvertrauen, was wir selbst sind, was unsere Angelegenheiten sind, und was sie nicht sind.
Helfen wir uns gegenseitig, damit am Morgen, beim Aufstehen, uns nichts mehr prägt, als der Blick, den Christus auf unserem Leben ruhen lässt.