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Aufmacher
Der Sieg von Ostern ist das christliche Volk
Luigi Giussani

Am Ende der zwei Vorträge von Pater Julian Carrón auf den Exerzitien der Fraternität von CL hat sich Don Giussani spontan zu Wort gemeldet.

Der Sieg gehört dem Ereignis von Ostern und der Unsterblichkeit.
Und der Sieg von Ostern ist somit das christliche Volk.
Dies ist der Sieg Christi über jeglichen "Sieg" des Nichts.


Samstag 24.5., Nachmittag
Der Vortrag von Carrón ist das Beste, was der Herr mich bei all den Treffen unserer geistlichen Exerzitien hat verstehen lassen. Ich bitte euch darum, dass ihr eure Priester und Verantwortlichen um die Mitschrift des Vortrags bittet, den Pater Carrón gehalten hat. Dieser Vortrag ist das Schönste, was ich je in meinem Leben gehört habe: eine überaus klare und schöne Einladung. In ihm tritt das Faktum jenes Volkes ausschließlich als das Subjekt der Gnade hervor, die Christus uns gebracht hat. Es ist dieses Volk, das angesichts der Dinge, die im Leben geschehen, mit Leidenschaft Großartiges hervorbringen wird, ja überaus Großartiges.
Ich hoffe, dass der Herr mir künftig die Gnade schenken wird, an all euren Treffen teilnehmen zu können und zu hören, wie dort der Sinn dessen, was wir heute gehört haben, von neuem erläutert wird. Denn glaubt mir ? mir ist klar, dass ich das jetzt nicht gut formulieren kann, denn ich müsste all das in einem Satz sagen können, was Pater Carrón eben so gut erklärt hat ?: wir wollen Christus treu sein. Die Treue zu Christus besteht in der Treue zu der Tatsache, dass es den Sinn des Lebens tatsächlich gibt, und dass dieser Sinn für einen jeden von uns sichtbar und relevant geworden ist, wobei beeindruckend ist, dass die Lebensbedingungen in jedem Fall positiv sind.
Ich in meiner Lage kann "ermessen", was meine Erfahrung zu der Bestimmung beitragen kann, auf die hin wir geschaffen und ausgerichtet sind. Das ist kein partikulärer Beitrag, kein partikulärer Sieg, sondern der wahre Sieg, der darin besteht, die Positivität unseres Lebens lautstark zu verkünden. Denn der Sieg Christi in seinem Tod hat seinen Ursprung in Folgendem: in seinem Verständnis des Lebens, das nicht vom Übel und vom Bösen bestimmt ist, das nicht von der Schwierigkeit der Sprache bestimmt ist und sich durch ein neues Vokabular beschreiben ließe; aber dennoch ist es in untrüglicher Weise ? ja, in wirklich untrüglicher Weise ? bestimmt, denn diese Art und Weise, diese Positivität unserer Zeit und unserer Existenz ist absolut untrüglich.
Dass auch ein Heide dazu berufen ist, die Wahrheit und den Sieg Christi in seinem Leben zu bezeugen, dies ist zweifellos etwas, das wir uns in Zukunft in Erinnerung rufen sollten. Wir müssen es einander täglich in Erinnerung rufen. Tag für Tag müssen wir uns den Sieg des Heils in Erinnerung rufen, den Triumph des Sieges und der Auferstehung Christi; der Sieg Christi wird unser Herz dahin führen, jene Erfahrung weiterzugeben, die uns unsere Weggefährten im Volk Gottes, in den Gemeinschaften und in der Gemeinschaft mitteilen dürfen und sollen. Uns so wird die Positivität des Lebens zur Rettung von dem, was wir immer gewollt haben.
Es geht nicht um einen Sieg als etwas, das sich vom Tod abhebt, sondern um den Sinn des Todes in einem Leben voller Glut und Leidenschaft.
Ich bitte euch darum, euch bei mir zu melden und mir so bald wie möglich Gelegenheit zu geben, eure Treue zu bewundern, die Treue eurer Entscheidungen, die Treue in eurer und unserer Gemeinschaft, denn sie ist diejenige Gemeinschaft, die die Welt errettet.

Sonntag 25.5., Vormittag
Gestattet mir, nochmals einen Gruß an euch zu richten. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr drängt es mich, dem Herrn und einem jeden von euch zu danken, denn das Thema dieser Exerzitien ist unermesslich schön. Der Sieg Christi ist ein Sieg über den Tod. Und der Sieg über den Tod ist ein Sieg, der auch das Leben siegreich durchdringt. Alles besitzt eine Positivität, alles ist ein so durchdringendes Gut, dass es - wenn der Herr die Zeit gekommen sieht, es uns mitzuteilen - die großartige Herrlichkeit bilden wird, für die diese Welt geschaffen ist.
Von daher kommt die Zuversicht, die ein jeder von uns für die Positivität des Lebens in sich tragen muss, und zwar so sehr, dass jeglicher Widerspruch und jeglicher Schmerz in dem ?Vehikel? dieses Lebens eine positive Antwort findet.
Insbesondere hoffe ich, dass wir den Herrn dazu bewegen können, uns in all dem zu erleuchten, was zu tun er uns auf diese ?neue? Weise befähigt. Denn wir müssen sehen, wie das Leben des Menschen voll und ganz positiv ist, zutiefst positiv in dem, wozu es letztlich dient.
Denn das Leben ist schön: es ist schön, es ist eine Verheißung, die Gott mit dem Sieg Christi geschenkt hat. Daher ist jeder Tag, an dem wir aufstehen ? was auch immer unsere unmittelbar wahrnehmbare Lage sein mag, sei sie auch noch so leidvoll und unvorstellbar ? ein Gut, das im Begriff ist, an den Grenzen unseres menschlichen Horizontes zu entstehen.
Und wir müssen versuchen, dies auch in Einklang mit der Geschichte bringen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Geschichte unseres Lebens und die Geschichte des Lebens aller Völker der Welt auf neue Art und Weise gesehen wird, von jener Geschichte am Anfang bis hin zum äußersten Ende ? wie wir vorhin sagten ?, bis hin zum äußersten Ende unseres Lebens, bis hin zum äußersten Ende dieser Wirklichkeit, die das Leben des Menschen darstellt. Denn dies erfordert eine neue Aufmerksamkeit, eine Aufmerksamkeit, die den großen Gewinn einbringt ? den großen Gewinn! ?, der in jeder Sache auf den Menschen wartet. Wobei wir uns helfen und unterstützen müssen, das, worin wir einander Brüder sein müssen, ist diese letzte Positivität angesichts jeglichen Leides: eine Ruhe, die unser treues Zugehören friedvoll werden lässt.
Die Geschichte der Menschheit mit der Absicht zu ?studieren?, dies aufzuzeigen, wird ein neues Mittel sein, um dem zu danken, der uns angesichts der Güte Gottes, angesichts Seiner Güte mit unbändiger Freude erfüllt.
Ich wünsche einem jeden von euch, dass er auf seinem Lebensweg das Gut hervortreten sieht, das der auferstandene Christus ist, und dass ihm das hilfreich zuteil wird, was im Menschen die Positivität hervorruft, die es vernünftig macht, das Leben fortzuführen.

Gelobt sei der Herr, der im Tod und in uns gesiegt hat! Grüße an alle!