Briefe
Briefe Januar 2005
Zusammengestellt von Paola Bergamini
Ereignis in unseren Schulen
Ich bin Direktor einer Schule, die durch die Initiative einiger Familien
von CL aus Lugano entstand. Seit zwei Jahren unterrichtet dort auch eine
buddhistische Lehrerin. Beim Vorstellungsgespräch war sie die einzig
verfügbare Kandidatin für ihr Fach. Nachdem ich ihr den Aufbau
unserer Schule erklärt hatte, sind wir so verblieben, dass sie
zunächst ein Jahr auf Probe bleibt, um sowohl ihr als auch uns die
größtmögliche Freiheit zu garantieren.
Am Ende des Jahres würden sowohl wir über die Zusammenarbeit
nachdenken als auch sie, ob sie bei uns bleiben wolle. Sofort nach den
ersten Unterrichtsstunden sind einige der jüngsten Schüler zu
mir gekommen und sagten mir: "Die Angela betet nicht; sie lässt uns das
Morgengebet und Mittagsgebet sprechen, aber sie selbst betet nicht".
Ich wollte herausfinden, was geschehen war, und fragte die Schüler:
"Wie, sie betet nicht?" Sie antworteten: "Es ist nicht so, dass sie nicht
betet, aber sie betet nicht mit uns, weil sie auf eine andere Art betet;
sie sagt, sie sei Buddhistin." "Und was habt ihr gesagt?" "Wir haben sie
aufgefordert, uns zu zeigen, wie sie betet, aber sie hat geantwortet,
dass sie das nicht während der Unterrichtsstunde machen könne, und so
haben wir danach darüber gesprochen." Unterdessen gab es einige dieser
Diskussionen zwischen Lehrerin und Schülern. Und sie dauern bis heute an.
Es ist sicherlich reine Neugier dabei. Aber einige haben mir selbst
mitgeteilt, dass sie auch zu verstehen wünschen, warum Angela keine
Christin sei. Und unter allen Jugendlichen - den praktizierenden und den
nicht praktizierenden - besteht der Wunsch, sich mit diesem Thema
auseinanderzusetzen. Zum Ende des ersten Jahres, war es Angela, die auf
mich zukam, um mich daran zu erinnern, dass das Probejahr beendet sei.
Für mich gab es keinen Zweifel. Die Erfahrung war von allen Seiten aus
betrachtet positiv. Es lag an ihr, sich zu entscheiden. Sehr bewegt sagte
sie mir: "Ich bleibe. In der staatlichen Schule wusste niemand, wer ich bin,
und ich konnte nie von meiner Religion erzählen. Hier war es dagegen vom
ersten Tag an leicht, mich mit meiner Identität vorzustellen".
In diesem Jahr wiederholte sich in gewisser Weise eine ähnliche Situation.
Wir brauchten eine Aushilfskraft für den Deutschunterricht.
Aber es bewarb sich keine studierte Kraft. Unter den vielen Möglichkeiten
fiel meine Wahl auf eine belgische Frau deutscher Herkunft und mit guten
Deutschkenntnissen. Sie erklärte mir sofort, dass sie nicht gläubig sei.
Sie würde die Stunden zwar gerne übernehmen, sei aber besorgt,
nicht in eine katholische Schule zu passen. Was mich betraf, hatte ich
keine andere Wahl und habe sie eingestellt. Ihre Beziehung zu den anderen
Lehrern war von Anfang an sehr herzlich, bis dahin, dass unter den
Sprachlehrerinnen eine enge Zusammenarbeit entstanden ist.
Sie nimmt regelmäßig an unseren Treffen teil, in denen wir versuchen
die verschiedensten Situationen zu beurteilen. Und sie zeigt dabei
großes Interesse. Eines Mittags kam sie nach dem Unterricht besorgt
zu mir und sagte, sie müsse dringend mit mir über etwas sprechen,
das soeben in einer Klasse der Mittelstufe während des Mittaggebets
vorgefallen sei. Sie berichtete mir mit Bestimmtheit aber auch etwas Furcht
- vielleicht aus der Sorge heraus, über ein ihr fremdes Gebiet zu
sprechen - , dass sie das Gebet unterbrechen musste, weil die Jugendlichen
schlecht, lustlos und kichernd gebetet hätten. Dabei wiederholte sie mir,
was sie der Klasse gesagt hatte: "Ich bin Atheistin und bete nicht; auch ihr
seid nicht verpflichtet zu beten, aber wenn ihr es macht, müsst ihr es
gut machen, denn davon hängt eure Würde ab." Ich habe ihr für
diese Aussage gedankt und ihr gesagt, dass dieser Vorfall auch mich daran
erinnere, das bewusster zu leben, was ich bin. Und ich versicherte ihr,
noch einmal mit den Jugendlichen über den Vorfall zu sprechen.
Später bestätigte sie mir dann, dass sich nach dieser Episode nicht
nur das Gebet, sondern auch die Arbeitshaltung in der Klasse gewandelt habe.
Roberto, Lugano
Die Zeit der Bekehrung
In den vergangenen Wochen habe ich meinen Mann zu einer der üblichen
Kontrolluntersuchungen in das Krankenhaus von Niguarda begleitet.
Im Wartesaal saß neben anderen Patienten ein Junge.
Er war wahrscheinlich leukämiekrank und hatte vor zwei Jahren eine
Transplantation mitgemacht. Außerdem wartete ein noch jüngeres
Mädchen, es war höchstens zwanzig Jahre alt, das an diesem Morgen
auf eine Station zur Rückenmarktransplantation verlegt wurde.
Ich beobachtete diese jungen Leute, wie sie unter ihrem forschen Auftreten
ihre Angst zu verbergen trachteten, und ihre Eltern, die vergeblich
versuchten, sie zu beruhigen und die eigene Unruhe in den Griff zu bekommen.
Dabei dachte ich mir, dass ich mich ihnen gegenüber fast schon schuldig
fühlte. Ich konnte genau nachvollziehen, was in ihnen vorging.
In der Zeit, als es Roberto sehr schlecht ging, hatte ich keinerlei
Schwierigkeit in der Beziehung zu anderen Kranken und ihren Verwandten.
Aber nun, da es ihm besser ging, gelang es mir kaum, ihnen in die Augen zu
schauen. Denn ich wusste, dass ein einziger Blick sie verletzen könnte.
Dabei verstand ich zum ersten Mal in meinem Leben, warum Gott Mensch werden
wollte: Weil unsere Schwäche und Zerbrechlichkeit so unermesslich, unser
Leid so unendlich groß ist, dass man sich ihm nur nähern kann, indem
man es teilt, zumindest versuchsweise. Genau über der Eingangstür
der Station hatte die verantwortliche Ärztin - die den Memores Domini
angehört - eine Ikone der zärtlichen Gottesmutter aufgehängt.
Carron hat uns bei den Exerzitien der Fraternität in Erinnerung gerufen,
dass die Bestimmung gegenwärtig ist. An einem Ort wie diesem verliert das
Wort Bestimmung jede Abstraktheit. Hier hat sie das ganze Gewicht einer
Ehe, von der ungewiss ist, ob sie überhaupt und wenn ja für wie
lange sie geschlossen wird, weil du sechs Wochen vor dem geplanten
Hochzeitstermin erfährst, dass du Leukämie hast.
Und sie erhält Gewicht angesichts der Frage, ob man zu dem Prozentsatz
gehören wird, der lebend aus der sterilen Kammer herauskommt.
Hier ist die Muttergottes, die das Kind umarmt, wahrhaft eine Umarmung
für dich.
Sie wird wirklich das einzig mögliche Zeichen der Hoffnung in einer
Situation, die sonst vollkommen erdrückend und unmenschlich wäre.
Auf dem Weg nach Hause sagten wir uns, dass wir beide eine große
Verantwortung spürten. Denn die Zeit dieser Jahre ist wirklich eine
geschenkte Zeit. Das gilt für alle. Denn wer kann von sich behaupten,
dass er sein Leben auch nur um einen Herzschlag verlängern kann?
Aber für uns ist es eine Evidenz, der man nicht mehr entfliehen kann.
Wir hoffen von ganzem Herzen, dass wir diese uns geschenkte Zeit nicht
verschwenden und im Dienst an der Wahrheit nutzen. Ich weiß nicht,
warum Roberto noch hier ist, während alle seine früheren
Zimmergenossen tot sind. Ich weiß nicht, wie viel Zeit wir noch
haben, um zusammen zu leben. Aber ich bin mir heute einer Sache gewiss:
Dass uns diese Zeit gegeben wurde, um uns zu ändern, um mehr die
Seinen zu werden. Denn nichts von dieser Liebe und von all diesem Schmerz
soll verloren gehen, sonst wäre alles absurd. Ich glaube, ich werde
mich mein ganzes Leben lang fragen, warum die Dinge so geschehen sind.
Aber ich flehe zu Gott, mich weiterhin bitten zu lassen: "Komm, Herr Jesus!"
Mara, Sirtori
Warum die Kirche
Lieber Don Gius, nach intensiver Vorbereitung und großer Erwartung
fand am Donnerstag den 18. November die Vorstellung des Buches Warum die
Kirche statt. Es war der erste öffentliche Gestus von CL in Quito,
Ecuador. Es waren mehr als 150 Personen da! Unter den Referenten befand sich
Carlos Freile, ein bekannter Historiker und Universitätsprofessor,
der mit großem Enthusiasmus von Dir gesprochen hat.
Er sei sehr beeindruckt gewesen, als er deine Werke kennen lernte, dass du
auf eine existenzielle Weise vom Glauben sprichst, ohne auf fremde
Kategorien zurückgreifen zu müssen (Kantianismus, Hegelianismus,
Marxismus), wie dies viele andere täten. Als er von der Kirche sprach,
verstand man, dass er in deinem Werk die gleiche Leidenschaft entdeckte,
die auch ihn belebt. Michele Faldi berichtete von der eigenen Erfahrung.
Dabei bezeugte er, dass die soeben gehörten Worte Geschichte werden
können. "Wenn ich auf die Frage "Warum die Kirche?" antworten muss,
dann sage ich: "Für mich, damit ich lebe und lebendig bin."
Viele der Gäste haben uns anschließend gedankt.
Jeder war von einem anderen Aspekt dieses Vorschlags berührt.
Aber für alle war es etwas Existenzielles.
Eine Schülerin von Christina sagte am Ende des Treffens:
"Ich will deine Freundschaft nicht deswegen verlieren." und zeigte dabei
auf das erworbene Buch. Die Direktorin der italienischen Schule war sehr
dankbar für die Einladung und zeigte sich überrascht, dass es eine
so lebendige katholische Wirklichkeit gäbe.
An der Buchvorstellung nahm auch ein Mann teil, der dich in Italien kennen
gelernt hat, wo er einige Jahre verbracht hatte. Zurück in Ecuador hat
er versucht, ein Seminar der Gemeinschaft ins Leben zu rufen, war allerdings
gescheitert ist. Als er das Einladungsplakat in der Uni sah, war er wie
geschockt und fragte: "CL hier?! Da muss ich hin." Wir sind überrascht,
weil der Erfolg dieses Gestus unvergleichlich größer war als
alle Bemühungen zur Vorbereitung. Für uns ist offensichtlich, dass
dies ein schöner Gestus war, weil die Kraft Gottes größer
ist als unsere organisatorischen Fähigkeiten.
Cristina, Chiara, Stefania, Valeria, Quito
In einer jüdischen Schule unterrichten
Lieber Don Giussani, ich bin nach Florida gekommen, weil mein Vater und drei
meiner Brüder hier leben. Bei meiner Suche nach einer Arbeit stieß
ich auf die Anzeige einer jüdischen Ganztagsschule. Dort suchte man einen
Spanischlehrer. Also bewarb ich mich. Noch am gleichen Nachmittag hatte ich
ein Gespräch mit dem Direktor. In meiner Zeit an der Universität
Chicago (wo ich zum ersten Mal etwas von der Bewegung hörte) hatte ich
zahlreiche Kurse in Hebräisch und Bibelwissenschaften besucht.
Außerdem besuchte ich Seminare zum Judentum, Christentum und Buddhismus.
Offenbar war die Person, die meinen universitären Werdegang angeschaut
hatte, von meinen hebräischen Studien beeindruckt und rief mich an.
Jedenfalls gewann ich während des Gesprächs den Eindruck, dass mich
der Mann für eine sephardische Jüdin hielt. Mir war klar, dass ich
ihm sagen musste, ich sei keine Jüdin. Ich unterbrach ihn also und sagte:
"Ich denke, ich muss klarstellen, dass ich keine Jüdin bin."
Er schaute mich gut eine Minute an und fragte mich dann:
"Welcher religiösen Tradition gehören Sie also an?" Ich sagte:
"Ich bin Katholikin und versuche meinen Glauben orthodox zu leben."
Da er ein orthodoxer Jude war, schien es mir wichtig, dies zu sagen.
Ich fügte hinzu: "Uns könnten wesentlich mehr Dinge verbinden,
als Sie vielleicht glauben!" Nach einigen Minuten sagte er mir:
"Nur eine Person wie Sie kann den Grund verstehen, für den wir auf
Erden sind. Wie kann ich sie davon überzeugen, bei uns zu arbeiten?"
Es gelang mir in diesem Augenblick nicht einmal zu lächeln, denn ich
konnte nur an Ihr Buch Die Bestimmung des Mensch denken. Ich bitte die
Gottesmutter, für mich zu beten, damit ich ganz dem Willen ihres
Sohnes folgen kann. Die Herausforderung besteht nun darin, an diesem Ort
Christus zu sein. Ich versuche mir dies jeden Morgen während des Tefillah
(dem Morgengebet) gemeinsam mit meinen Schülern in Erinnerung zu rufen.
Das fleischgewordene Wort hat mich durch meine Freunde erreicht.
Kann ich dieses Wort wirklich durch meine Gegenwart mitteilen, während
ich mit den anderen Frauen hinter dem mehitah sitze, das mich gleichzeitig
von diesen Kindern Israels, die auf das Heil warten, trennt und mich mit
ihnen verbindet? Das Ärgernis des Christentums sagt: Ja. Wenn ich nicht
weiß, wo ich anfangen soll, erinnere ich mich an das, was mir mein
Freund Massimo gesagt hat: "Lebe die Begegnung, indem du selbst eine
Begegnung bist."
Esmeralda, Boca Raton, Florida
Brief an die Freunde von einst
Achille, Primo, Silvano, Ivan, Enzo ... und viele, viele mehr.
Einen herzlichen Gruß jedem Einzelnen von euch.
Lieber Freund, ich habe dich verlassen, ich konnte nicht in den Bedingungen
unserer Freundschaft ausharren. Es gab anderes, was ich suchte.
Vor kurzem bin ich 63 Jahre alt geworden. Und jeder Name eines Freundes ist
mit einem besonderen Schritt meines Lebens verbunden, mit einer besonderen
Hilfe für mein Leben. Ich würde gerne von einem einzigen Freund
berichten, um meine Dankbarkeit deutlich zu machen. Er war groß und
stark, ich lernte ihn beim gemeinsamen Militärdienst kennen.
Damals schikanierte mich ein Unteroffizier. Er deutete meine Anregungen in
der Diskussion unter uns als Versuch, die militärische Ordnung
umzustürzen. So verhängte er eine Strafe von der Art, zwanzig Runden
um den Platz zu rennen. Irgendwann konnte sich mein Freund nicht mehr halten
und packte unter großem persönlichen Risiko den Unteroffizier am
Kragen, um ihm deutlich zu machen, dass er die Strafe als eine große
Ungerechtigkeit ansehe. Ich könnte hundert solcher Geschichten
erzählen. Diese Freunde habe ich nach und nach verloren.
Nun sind es zwanzig Jahre, dass ich in eine Gemeinschaften von Christen
eingetreten bin und könnte daher einfach sagen, dass ich die Freunde
gewechselt habe. Das wäre aber schrecklich, ja ein wahrer Verrat.
Im Gegenteil, mich hatte eine dramatische Einsamkeit erfasst, weil ich das
suchte, was einer Freundschaft Sinn verleiht, das, was einer Freundschaft
sowohl Dauer als auch Aufrichtigkeit verleiht. Einige von euch verspotteten
mich mit den Worten, ich sei wohl auf dem Weg nach Damaskus vom Blitz
getroffen worden. Heute sage ich euch: Ja! In Mailand, aber trotzdem vom
Blitz getroffen, ja zutiefst getroffen! Christus, die Liebe, die Mensch
geworden ist, ist mir entgegen gekommen. Er hat mich wiedererkannt und hat
alles an mir so geschätzt, wie es kein Freund hätte tun können.
Mein Vater Romeo liebte mich, aber er konnte mir kein Freund sein, das
heißt er konnte meine Freiheit nicht tagtäglich begleiten.
Christus hat auch über meinen Vater gesiegt. Seine Liebe bringt ein Volk
hervor und Sein Volk lebt in meinem Alltag. Ich habe entdeckt, was die
Gegenwart Christi bedeutet, dass nämlich die Liebe die Beziehung zwischen
den Personen begründet und dies die Bedingung für die Einheit von
Vaterschaft und Freundschaft ist, von Abhängigkeit und Freiheit, von
Mann und Frau, von Jung und Alt. Wir dagegen führten eine Freundschaft,
die auf der Ähnlichkeit gründete. Wir verlangten von jedem Freund:
Lebe mit mir und sei wie mein Vater, leite und verbessere mich.
Aber sobald ein Unterschied zwischen uns auftaucht, verliert sich die
Freundschaft. Oder wir streichen die Vaterschaft und niemand sorgt sich
mehr darum, den anderen zu beraten. So ist die Freundschaft nur der Schatten
der Einsamkeit. Genau das war es, was mich in der Begegnung mit Christus und
Seinem Volk getroffen hat: Ich habe eine unverhoffte Entsprechung gefunden!
Die Liebe Gottes ist gekommen, um unter uns zu wohnen. Nun bin auch ich
bevorzugt und geliebt. Er ist mir Freund, aber von besonderer Art.
Er lässt mich begreifen, wer ich bin. Achille, mein Freund, ich würde
Dich gerne wiedertreffen, und Dir wie euch allen anderen sagen, dass wir in
diesen Zufälligkeiten des Lebens Freunde waren, für mehr als unsere
unmittelbare freundschaftliche Entsprechung. Denn so, lieber Freund, hast Du
mir geholfen weiter zu gehen, auch die Einsamkeit einer dramatischen Frage zu
wählen, um das wahr werden zu lassen, was am Grund unserer Freundschaft war.
Jetzt, da ich im Volk Christi bin, liebe ich alle und fühle mich von allen
geliebt. Im Zusammensein mit jemandem liegt eine Bevorzugung, dann eine
gemeinsame Arbeit schließlich ein gemeinsames Leben. Die neuen Freunde
sind die Liebe eines Volkes in meinem Alltag. Sie sind anders, sie ähneln
sich sogar sehr wenig, so dass auf Dauer gesehen die Gefahr des Ärgernisses
über die Differenzen entsteht. Es gibt aber die Macht dieser Gegenwart.
So hat die Freundschaft einen Ursprung und ist für alle offen.
So kann ich zwar Freunde sagen, nicht aber meine Freunde, das heißt
es liegt uns fern, eine Gruppe oder Bande zu bilden. Stattdessen bilden wir
eine Gemeinschaft. Das nächste Mal möchte ich schreiben, um den
Freunden eine bewusste Gemeinschaft vorzuschlagen. Ausgangpunkt ist diese
Neubewertung des Wortes Freundschaft.
Aldo Brandirali, Milano
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