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Don Giussani
Ein Leben


Die Mutter
Meine Mutter wird in meinen Gedanken und Erinnerungen stets mit einer Begebenheit verbunden bleiben: Ich war ein ganz junger Seminarist, der noch die ersten Tränen des Heimwehs vergoss. An Ostern durfte ich für drei Tage (Hin- und Rückfahrt inbegriffen) nach Hause. Der Himmel war wunderschön und die Luft ganz rein, und am Himmel stand als letzter der Morgenstern. Während wir im Sturm – es war sehr windig – zum Pfarrhaus gingen, sagte meine Mutter: „Wie schön ist die Welt, und wie groß ist Gott!“. Doch sie sagte es auf eine Art, wie man etwa sagt: „Polenta mit Milch ist eine gute Sache“. [...] Aber zwischen der Art, auf die es meine Mutter gesagt hat, und der Art, auf die man diesen Satz wiederholen kann, können Milliarden Kilometer liegen. Diese Milliarden Kilometer lassen sich auf eine einzige Sache zurückführen: Was meine Mutter sagte, ist wahr, es ist wahrhaft menschlich, und wer es nicht so sagt, ist nicht menschlich. Doch das, was meine Mutter so feinfühlig machte, war nicht eine besondere Intelligenz oder ein besonderes gestimmtes Herz: Es war eine Gabe des Heiligen Geistes.
(Dal temperamento un metodo, S. 357)

Der Vater
Als ich meine ersten Zeichenversuche machte, die mir nie gelangen (im Unterschied zu den Genies, denen es sofort gelingt!), und mein Vater nach Hause kam, stellte er sich hinter mich und schaute mir beim Zeichnen zu ... Sein erster Gedanke war dabei sicher folgender: „Es muss ihm gelingen, denn wenn ihm diese Aufgabe gegeben wurde, muss es ihm gelingen.“ Und ich zeichnete und radierte, zeichnete, radierte, radierte und radierte ... Wenn mein Vater es gut mit mir meinte, dachte er sich: „Der Arme!“ - Dann griff er ein und sagte: „Zieh diese Linie hierhin, nicht dorthin.“ Er griff ein, denn er hatte Mitleid, auch wenn seine erste Haltung in dem Urteil bestand: „Er muss das schaffen“.
(Si può vivere così?, S. 296-297)

Das Priesterseminar
Ich erinnere mich noch gut, wie wir einmal in Stille die Treppe zur Kirche hinuntergingen und Manfredini (Enrico Manfredini, der spätere Erzbischof von Bologna) das gebotene Schweigen brach und mir sagte: „Wenn man sich vorstellt, dass Gott ein Mensch wie wir geworden ist ...“. Nach einer kurzen Unterbrechung folgte der Satz, der mir für immer in Erinnerung geblieben ist, und den ich euch nochmals wiederholen möchte: „Dass Gott Mensch geworden ist, ist etwas von einer anderen Welt!“ Worauf ich hinzufügte: „Etwas von einer anderen Welt, das in dieser Welt lebt!“, damit diese Welt anders, erträglicher, schöner wird.
[...]
Es war an einem Winterabend im Priesterseminar, nach dem Abendessen [...].Enrico Manfredini kam zusammen mit De Ponti, einem anderen Kameraden, auf mich zu und sagte: „Hör mal, wenn Christus wirklich alles ist, was hat er dann zum Beispiel mit der Mathematik zu tun?“ Wir waren noch nicht einmal 16 Jahre alt. Diese Frage war in meinem Leben der Ausgangspunkt für alles. Sie bezog alle Initiativen des Denkens, Fühlens und des Schaffens organisch ein, zu denen ich in meinem Leben fähig war. [...] Aus diesem Satz von Manfredini ging am folgenden Tag etwas hervor, das von langer Dauer sein sollte. Zusammen mit zwei anderen Freunden gründeten wir eine Gruppe, der wir den Namen Studium Christi gaben: Die Suche nach dem Abglanz Christi.
(Vorwort zu E. Manfredini, La conoscenza di Gesù, S. 8, 9, 16).
In den damaligen Italienisch- und Religionsstunden von Don Giovanni Colombo, der jetzt Erzbischof von Mailand ist, und von Don Gaetano Corti, der jetzt in Triest Geschichte des Christentums lehrt, begann ich zum ersten Mal darüber nachzudenken, was es bedeutet, dass das Wort Fleisch geworden ist. Mir klingen noch die Worte von Don Gaetano in den Ohren, als er sagte: „Die Gerechtigkeit, die Wahrheit, die Schönheit ist Fleisch geworden“. Das war für das Gemüt eines 16-Jährigen, der begierig nach dergleichen war, eine unvorhergesehene Erleuchtung. Ich erinnere mich an keinen Moment meines Lebens, der entscheidender als dieser gewesen wäre. Damals begann ich zu verstehen und habe mit Erstaunen Beziehungen zu Dingen entdeckt, die ich auswendig kannte, zum Beispiel zu den Versen von Leopardi, für den ich schon ab der achten Klasse eine große Leidenschaft entwickelt hatte.
(19. März 1979, Große Aula der Lateranuniversität, in: ...non è povera voce di un uomo che non c’è. La nostra voce canta con un perché, S. 3-4)

1945
Als junger Priester

Ich will nützlich sein in meinem Leben. Davon bin ich geradezu besessen. Und dann: Was ersehnt man unter zwei guten Freunden? Die Freundschaft strebt nach Einheit. Sie will sich in den anderen hineinversetzen, sich mit ihm verbinden, ein und dieselbe Person werden, dieselbe Gestalt annehmen wie der Freund: ... doch Jesus hängt am Kreuz.... Die größte Freude unseres Lebens besteht darin, in jedem kleinen oder großen Leiden zu entdecken: „Jetzt bist du Ihm ähnlicher“, bist „mehr mit Ihm verbunden“. Das Leben ist da für das Glück der Menschen und für die Freundschaft mit Christus. Lieber Freund, du willst meinen Segen? Ich breite jetzt meine Arme aus und sende ihn dir mit der ganzen Leidenschaft meines Herzens. Allein damit auch er dir zu einem einzigen Begehren in deinem Leben verhelfe: zur Freundschaft mit Christus und zum Glück der Menschen. Der Rest ist ... vanitas vanitatum. (1945)
In meiner ersten Messe habe ich Ihn nur um eines für mich gebeten: Dass Er mich mit sich am Kreuz halte. Denn die Freundschaft lässt einen nicht ruhig bleiben bei dem Gedanken, anders zu sein als der Freund. Man möchte möglichst ähnlich, ja identisch sein. Vereint und miteinander verbunden, der eine so eng mit dem anderen zusammenhängend wie das Licht mit den Konturen der Dinge. Und wenn Er am Kreuz hängt, muss mein ganzer Stolz darin bestehen, mich so zu fühlen wie Er. (1946)
(Lettere di fede e di amicizia ad Angelo Majo, S. 26, 33)

1954
Im Zug

Die Idee, „etwas zu machen“, kam mir zum ersten Mal im Zug [...]. Ich fuhr von Mailand nach Rimini und traf einige Jugendliche. Ich begann, mit ihnen zu reden und stellte fest, dass sie hinsichtlich der Religion und des Christentums keinerlei Kenntnisse besaßen. Ihr Skeptizismus, ihr Spott und ihr Unglaube machte mich nicht wütend, sondern sie schmerzten, weil sie offensichtlich auf Unkenntnis beruhten. Diese Begegnung ließ in mir die „Wut“ entstehen, dass sie mehr kennen lernen und wissen sollten, dass sie das, was mir geschenkt worden war, kennen lernen sollten. [...] An den Augenblick, als ich zum ersten Mal in das Berchet-Gymnasium ging, erinnere ich mich noch als wäre es heute. Es gab vier Stufen vom Bürgersteig zum Eingang. Als ich sie hochstieg, fragte ich mich: „Was will ich hier tun? Wozu komme ich hierher? Um jenen Jugendlichen das zu sagen, was ich gehört und verstanden habe. Denn ich kann nicht verstehen, wie man überhaupt leben kann, ohne das zu hören, was ich gehört habe, und ohne das zu verstehen, was ich verstanden habe.“
(Realtà e giovinezza. La sfida, S. 43-44)

Ich gehörte der Einheit jener drei an
Nachdem ich nach meiner ersten Schulstunde (...) am Gymnasium Berchet die drei Jungen auf der Straße angesprochen hatte, ging ich nach Hause und war dabei ganz besorgt über mich selbst. Mit welcher Verantwortung, mit welchem Selbstbewusstsein, mit welchem Einsatz meiner Person musste ich antworten, musste ich dem entsprechen, was ich zu ahnen begann, als ich zu ihnen sprach! Ich verstand, dass ich sie am folgenden Tag nicht wieder sehen könnte, ohne angesichts dieser Ausweitung der Frage Stellung zu beziehen. Ich gehörte diesen drei Jungen zu - ich gehörte nicht ihnen, sondern der Einheit mit ihnen. Etwas war geschehen (...). Es trat deutlich zutage, als sie eine Woche später in der Schülerversammlung des Gymnasiums Berchet einen dritten Antrag einbrachten, während die ganze Geschichte der vorangegangenen Jahre stets von den Anträgen der beiden anderen Seiten bestimmt war: von den Linken und von den Monarcho-Faschisten. In der Woche, die auf unsere erste Begegnung folgte, hatten sie einen dritten Antrag eingebracht. Die Vorstellung dieses dritten Antrages bewirkte in der Schule ein Erdbeben.
(Litterae, 1/1997, S. 6)

1954
Wir sind schlagartig eingetreten

Der Beginn unserer Bewegung ist von größter Bedeutung. Denn um eine Geschichte zu verstehen, muss man auf die Ursprünge schauen.
Im Jahre 1954 haben wir uns auf einmal an einer staatlichen Schule zusammengefunden, die noch nicht marxistisch geprägt war, auch wenn die Marxisten bereits größtenteils das Klima bestimmten. Die Schule war im Grunde liberal, das heißt laizistisch und antichristlich und somit ein direkter Vorläufer der marxistischen Schule. Wir besuchten die Schule, ohne ein bestimmtes Alternativprojekt zu formulieren, wie sie zu sein habe. Sondern wir betraten sie im Bewusstsein, das zu bringen, was den Menschen auch in der Schule rettet, was sein Leben humaner und die Suche nach dem Wahren, das heißt nach Christus, der in unserer Einheit gegenwärtig ist, authentischer werden lässt. Diese Leidenschaft führte dazu, dass wir Inhalte der Geschichte, der Philosophie und der italienischen Literatur neu interpretierten. Wir nannten dieses Unternehmen damals Revision. Sie stellte für die Jugendlichen eine wahre Alternative zu der in den Schulklassen vorherrschenden liberal-marxistischen Interpretation dar. Auf diese Weise verwirklichten wir ein alternatives Projekt, ohne uns dies zum Ziel gesetzt zu haben. Unser Ziel war allein die Präsenz.
(Utopie und Präsenz, in: Spuren, 11/2002)

1964
Seminare an der Katholischen Universität

Die horizontale Linie stellt die zeitliche Entwicklung der menschlichen Geschichte dar, die von der Gegenwart eines X überragt wird, wobei X für Bestimmung, Schicksal, letztes quid, Geheimnis, «Gott» steht.
Die Menschheit hat zu jeder Zeit ihrer historischen Entwicklung versucht, theoretisch oder praktisch die Beziehung zu erfassen, die zwischen ihrer eigenen kontingenten, vergänglichen Wirklichkeit und deren letztem Sinn besteht; sie hat versucht, sich den Zusammenhang zwischen der eigenen Vergänglichkeit und dem Ewigen vorzustellen und ihn zu leben (Dafür stehen die diagonal aufsteigenden Pfeile). Nehmen wir nun an, dieses rätselhafte X, die geheimnisvolle, den Horizont überragende Gegenwart – ohne die unsere Vernunft nicht Vernunft sein könnte, denn sie ist Bejahung eines letzten Sinns – würde selbst das Gewebe der Geschichte durchdringen, in Raum und Zeit eintreten (die vertikale Linie) und mitten unter uns in einem «Faktum» von unerhörter Ausdruckskraft «Fleisch werden». Was aber heißt das? Es heißt, dass dieses geheimnisvolle X zu einem «Phänomen» geworden wäre, zu einem normalen, innerhalb der Geschichte wahrnehmbaren und auf sie einwirkenden Faktum.
(Am Ursprung des christlichen Anspruchs, S. 35)

1968
Die Geschichte der Bewegung begann sich in den Jahren 1963 und 1964 zu verdunkeln und erreichte im Jahre 1968 den Höhepunkt ihrer Krise. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Folgen der vergangenen fünf beziehungsweise sechs Jahre deutlich, in denen der Einfluss bestimmter Personen dazu geführt hatte, dass das Anliegen der Bewegung auf den Kopf gestellt wurde und statt der Präsenz in der Schule soziale Aktivitäten und Projekte zum Ziel erklärt wurden. Infolgedessen ging die Intensität, ja die Identität unserer Präsenz verloren. Nur eine kleine Gruppe von Personen, die erstarrt waren und nicht wussten, was sie dazu sagen sollten, blieb übrig.
Utopie und Präsenz, Spuren, 11/2002)

1969
Die Geburt von CL

Die meisten rutschten ab und übten Verrat. Was verrieten sie? Die Präsenz. Das Projekt hatte die Präsenz ersetzt. Die Utopie war an ihre Stelle getreten. In der Zeit von 1963 bis zum Zusammenbruch im Jahre 1968 hatte ein Prozess des Nachgebens und der Angleichung an die Umgebung stattgefunden. Im Zuge dessen war an die Stelle einer wahren und ursprünglichen Präsenz ein reaktives Verhalten getreten.
1969 kehrten einige, die in ihrem Herzen treu blieben, wieder zur ursprünglichen Intuition zurück und griffen sie auf: entscheidend ist unsere Präsenz, denn die Communio mit Christus und unter uns ist die Befreiung.
(Utopie und Präsenz, Spuren, 11/2002)

1976
Studententreffen. Von der Utopie zur Präsenz

In diesem Jahr gilt es, den Gegensatz zwischen Präsenz und Utopie zu verstehen und weshalb man sich für die Präsenz entscheidet. Das Schicksal unserer Gemeinschaft und ihre Wirksamkeit in Universität und Gesellschaft hängt davon ab, wie weit wir die Präsenz der Versuchung zur Utopie vorziehen. ... «...wir sind als Glieder miteinander verbunden» (Eph 4, 25). Keine andere Formel birgt eine ähnliche kulturelle Sprengkraft in sich wie diese Auffassung der Person, derzufolge ihre Bedeutung und ihr Bestand in der Einheit mit Christus, mit einem anderen besteht. Durch die Einheit mit Christus steht der Mensch in einer Einheit mit all jenen Menschen, die Er ergreift, mit all jenen, die der Vater ihm anvertraut. Unsere Identität beruht darin, dass wir von Christus ergriffen wurden. In dieser Dimension liegt der Bestand unserer Person.
(Utopie und Präsenz, in: Spuren, 11/2002)

1980
Bewegungen in der Kirche

Der internationale Kongress „Die Bewegungen in der Kirche“ – den Pater Blachnicki ins Leben rief und leitete – war ein Ereignis, das alle, die daran teilnahmen, tief bewegte. So wie sich jeder von uns durch eine Begegnung wie wiedergeboren fühlte, als er den Glauben als etwas Vernünftiges entdeckte oder erahnte, das mit seinem ganzen Leben zu tun hat, so haben wir auch durch diese Begegnung besser verstanden, was unsere Berufung ist und was die Berufung ist, die die Bewegung kennzeichnet, zu der wir gehören. [...] Was ist eine Bewegung im Geheimnis Gottes, im Kosmos, in der Geschichte, in der ganzen Kirche? Es ist eine Besonderheit. Und in dieser Besonderheit konkretisiert sich der Reichtum des Ganzen und wird lebendig. Wie der heilige Paulus sagt, hat der Herr nicht zwischen Ja und Nein gezaudert, von seiner Seite war es ein Ja. Gut, die Bewegung ist unser Ja.
(Schlusswort in: Die Bewegungen in der Kirche in den 80er Jahren, S. 245, 248)

1982
Meeting für die Freundschaft unter den Völkern

Meine Freunde versuchen mit dem Meeting einen praktischen Beweis dafür zu liefern, dass Christus ein ganz und gar außergewöhnliches Ereignis darstellt, das völlig einmalig in der Weltgeschichte ist. Christi Fähigkeit, die ganze Wirklichkeit zu erhellen – bis in ihren verborgensten Winkel hinein –, ist etwas, das jeden, der aufrichtig ist, mit unbändigem Staunen erfüllt. Und was sich daraus entwickelt, ist ein Sachverstand und eine Hingabe in den Beziehungen, die ihresgleichen sucht. Vor aller Augen und dank der ihnen eigenen Einfachheit wurde so eine Zugehörigkeit meiner Freunde [zu Christus] offenbar, welche dem Dasein ein menschliches Antlitz gibt und ihnen allen im Herzen zeigt, wer Christus für sie und für die ganze Welt ist.

1982
Die kirchliche Anerkennung der Fraternität

Was am 11. Februar geschah, ist mit Sicherheit die größte Gnade in der gesamten Geschichte der Bewegung. (…) Dieses Ereignis und die Gewissheit über den Wert unserer Erfahrung, die es mit sich bringt, bestärkt uns, noch gelassener und großherziger den Bischöfen als Mitarbeiter in der Seelsorge Gehorsam zu leisten, da ohne diesen Gehorsam die Erbauung des Volkes Gottes nicht gewährleistet ist. (…) Zwei Umstände machen das empfangene Geschenk darüber hinaus besonders kostbar. Zum einen ist es die Tatsache, dass der Heilige Vater selbst, wie es in dem Dekret heißt, die Initiative ergriffen hat und das Consilium pro Laicis zu seiner Entscheidung ermutigt hat. Zum anderen, dass das Dekret am Tag der Erscheinung der Gottesmutter von Lourdes erlassen wurde.
(«Die Fraternität von Comunione e Liberazione», in: Cl-Litterae Communionis, März 1982, S. 3, ital. Ausgabe)

1984
30 Jahre CL

Wir glauben an den gestorbenen und auferstandenen Christus, an Christus der hier und jetzt gegenwärtig ist und der allein Veränderung bewirken kann und es auch tut, indem er den Menschen und die Welt verwandelt. (…) Der Grund, wesahlb es die Bewegung überhaupt gibt, der Grund, weshalb wir vereint sind, ist die Gewissheit, dass Christus gestorben und auferstanden – und das heißt: dass Er, „der allein Veränderung bringt und Mensch und Welt verwandelt“, wirklich gegenwärtig ist. Diese Gewissheit verleiht der Erfahrung der Bewegung ihre Dynamik, sie ist der Samen, der zur Pflanze wird, die aufblüht und Frucht bringt, Frucht, die man weitergibt. Hier allein ist die Quelle der Beständigkeit unserer Freundschaft und unserer Nächstenliebe, auch wenn es noch so viele gute Ansatzpunkte geben mag, die uns die Vorsehung hierfür vor Augen gestellt haben mag. (…) Charisma, das ist eine bestimmte Art und Weise der Begegnung, die dafür sorgt, dass der Inhalt des Glaubens an Einfluss auf das Leben gewinnt, es in Bewegung setzt und ein neues Leben zu verwirklichen beginnt. Es ist das Charisma, das – weil es darauf angelegt ist, sich mitzuteilen – eine Blutsverwandtschaft im Glauben und in der Wahrnehmung hervorbringt, ein gemeinsames Gespür, eine tätige Bruderschaft, kurz eine Bewegung.
(«Ambiente di vita redenta», in: Cl-Litterae Communionis», (1985), n. 1, p. 9)

1987
Assago

Als umfassendste Form von Kultur kann die Politik nicht anders, als sich in erster Linie um den Menschen zu kümmern. (…) Die Verantwortung des Menschen zeigt sich darin, auf die Fragen eine Antwort zu finden, die sich der religiöse Sinn oder – biblisch gesprochen – ‘das Herz’ stellt, wenn es auf die Wirklichkeit trifft, die diese Fragen auf allerlei Art anregt. Bei der Ausübung dieser Verantwortung gegenüber den Werten hat es der Mensch mit der Macht zu tun. (…) Nun ist die Macht entweder von dem Willen dazu bestimmt, der Schöpfung Gottes bei ihrer dynamischen Entfaltung zu dienen (das heißt dem Menschen, der Kultur und dem sich daraus ergebenden Handeln), oder aber die Macht neigt dazu, die menschliche Wirklichkeit auf das zu reduzieren, was sie schon im Voraus als eigenes Bild von der Entfaltung des Wirklichen, das heißt von der Geschichte festgelegt hat.
(L’io, il potere, le opere, S. 165-166)

1988 - Memores Domini
Im Kloster, im Konvent oder in den Häusern sind diese lebendigen Steine, die Berufenen und Erwählten, dazu berufen worden, durch die sichtbare Form ihres Lebens selbst zu belegen, dass nur Er ist. Du, der du heute die Profess ablegst, bist dazu berufen, durch die sichtbare Form deines Lebens, allein durch die sichtbare Form deines Lebens zu zeigen, dass Er allein ist, das heißt, dass Christus der König des Universums ist: «Christe, cunctorum dominator alme», «omnia in ipso constant»: Alles hat Bestand in Ihm, durch Ihn. (…) Das ist der objektive Wert der Berufung: Die Form ihres Lebens spielt in der Welt für Christus, kämpft in der Welt für Christus. Die Form ihres Lebens selbst! (…) Es ist ein Leben, das in seiner Form schreit: «Jesus ist alles». Sie rufen dies vor allen aus, vor allen, die sie sehen, die ihnen begegnen, die sie hören, die auf sie schauen. Diejenigen, die im Kloster, im Konvent oder im Haus wohnen, sind also dazu berufen, Propheten zu sein.
(Die Zeit und der Tempel, Milano 1996, S. 18).

1993
Reihe der Bücher des Christlichen Geistes

Durch die Erziehung wird ein Volk herangebildet, aus einem gemeinsamen Bewusstsein und als eine Zivilisation. Und heute verstehen wir in besonderer Weise, wie dringlich und notwendig diese Aufgabe für jene ist, die Veranwortung tragen. Das Lesen nimmt an diesem Weg der Erziehung zum Wiederaufbau der Menschlichkeit teil. Viele Bücher, die in dieser Reihe veröffentlicht werden, ermöglichen uns eine Begegnung mit Lebensgeschichten von Personen, die die Wirklichkeit intensiv lebten und die Herausforderungen der Wirklichkeit als unvermeidliche Fragen aufnahmen oder in den Ereignissen gar die Zeichen einer Guten Vorsehen entdeckten bis hin zur unverhofften Entdeckung einer positiven Antwort. Wir wollen in besonderer Weise aufzeigen, welche Vernünftigkeit und Nützlichkeit diese Antwort auf das Drama jener „Menschlichen Existenz“, die als „christliches Ereignis“ bezeichnet wird, für den Menschen von heute hat. Diese Antwort bieten wir als aufrichtigen Beitrag zu jener Erziehung zur Wirklichkeit an - für eine wirkliche Befreiung der Jugendlichen und Erwachsenen.
(«Dieci anni di libri al cuore della vita», in Tracce, Juli-August 2003, S. 86)

1994
Während wir reifer werden...


1995
Verleihung des Katholischen Kulturpreises ‚Bassano del Grappa‘

Für uns ist der katholische Glaube insofern weniger etwas Kulturelles, als er nicht in Gestalt einer neuen Kultur in die Welt tritt. Der Gegenstand des Glaubens „ereignet sich“, es handelt sich um ein Ereignis. (…) Wir haben es mit einer Tatsache zu tun, mit einem Ereignis, das alles mit einbezieht. Denn wenn es stimmt, dass jener Mann Gott ist und Sohn einer Frau wurde (…), dann haben wir es mit einem Eregnis zu tun, das alles mit einbezieht, das «katholisch» ist, seinem Wesen nach. «Katholisch» heißt so viel wie «mit Bezug auf das Ganze». (…) Wer sich Seine Gegenwart in der Welt vergegenwärtigt, der macht viel stärker die Erfahrung, erfährt, dass das, was er ersehnt, dem Wunsch des eigenen Herzens entspricht. Wer die Dinge aus der Mitte seiner Beziehung mit jenem Menschen heraus betrachtet, der sieht und versteht besser, ob sie in Einklang mit dem stehen, was unser Ich ersehnt, wonach unser Herz verlangt, oder eben nicht. (…) Der Glaube bringt die Vernunft zur Vollendung und rettet sie. Der Glaube bringt die Vernunft zur Vollendung, weil die Vernunft etwas erstrebt, das sie nicht erfassen und erklären kann. Der Glaube rettet die Vernünftigkeit, weil sie grundlegende Vorbedingung des Glaubens ist. Die Vernünftigkeit ist Vorbedingung des Glaubens, sie ist gleichsam der Ort, den das Ereignis Christi unmittelbar unter Spannung setzt.
(«Una fede ecumenica», in: Un caffè in compagnia, pp. 145,149,153)

1997
Cd-Reihe “Spirito Gentil”

Als ich einmal (ich war Lehrer am Gymnasium) die Existenz Gottes belegen sollte, machte ich mich von zu Hause mit einer Schallplatte unter dem Arm auf den Weg (…) Eines der ersten Stücke, die ich vorführte, war dieses Konzert von Beethoven [Konzert für Violine und Orchester, op. 61; A.d.R.]. (…) Wir hörten dieses Konzert und an der Stelle, wo der Refrain einsetzt, den ich Chor nannte (weil das ganze Orchester einsetzt und immer dieselbe Melodie spielt) und dann die Violine folgt, die für den Einzelnen steht, und die Flucht ergreift und sich auf den Weg zu ihrer Bestimmung macht, um dann schließlich, erschöpft, wieder von der Melodie des ganzen Orchesters eingeholt zu werden – genau an dieser Stelle fing plötzlich in die Stille der Klasse hinein ein Mädchen in der ersten Bank - hier vorne rechts; sie hieß Milena Di Gioia, ich erinnere mich noch heute – untröstlich zu weinen an, sie konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Ich wartete eine Weile ab, dann sagte ich: «Hier sieht man, was für Unterschiede es doch gibt von Seele zu Seele, von Gemüt zu Gemüt, von Herz zu Herz“; die anderen hätten sicherlich nicht geweint. Seither bedeutet mir dieses Stück mehr. Die verzehrende Sehnsucht, die das Grundthema zum Ausdruck bringt, (…), diese verzehrende Sehnsucht steht für die Sehnsucht, die der Mensch nach Gott hat.
(Si può vivere così, S. 250-251)

1998
Petersplatz

Es ist eine Einfachheit des Herzens gewesen, die mich dazu führte, dass ich Christus als außergewöhnlich wahrnahm und anerkannte. Ich tat es mit jener sicheren Unmittelbarkeit, wie es nur geschieht angesichts der unangreifbaren und unzerstörbaren Evidenz von Faktoren und Augenblicken der Wirklichkeit, die uns, einmal eingetreten in den Horizont unserer Person, bis ins Herz ergreifen. Anzuerkennen, was Christus in unserem Leben ist, durchdringt also die Gesamtheit unseres Bewusstseins vom Leben: «Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben» (Joh 14, 6). «Domine Deus, in simplicitate cordis mei laetus obtuli universa» («Herr, mein Gott, in der Einfachheit meines Herzens habe ich Dir voller Freude alles gegeben»), so lautet ein Gebet der ambrosianischen Liturgie. (…) Ich habe gesehen, wie es geschah, dass sich ein Volk im Namen Christi bildete. Alles in mir ist wahrhaft religiöser geworden, bis hin zum Bewusstsein, das danach strebte, zu entdecken, dass «Gott alles in allem» ist (1 Kor 15, 28). In diesem Volk ist die Freude zum ingens gaudium, zum übergroßen Glücksgefühl geworden, d.h. zum entscheidenden Faktor der eigenen Geschichte – als letzte Positivität und damit als Freude. (…) Das Geheimnis als Barmherzigkeit bleibt das letzte Wort, auch in Bezug auf alle schlimmen Möglichkeiten der Geschichte. Darum drückt sich die Existenz – als letztes Ideal – im Betteln aus. Der wahre Protagonist der Geschichte ist der Bettelnde: Christus, der um das Herz des Menschen bettelt, und das Herz des Menschen, das um Christus bettelt.
(«In der Einfachheit meines Herzens habe ich Dir voller Freude alles gegeben», in: Comunione e Liberazione, Eine Bewegung in der Kirche, 1998, S.110-112. Litterae, 1-2 1998, pro manuscripto)

2002
Jahrestag der Fraternität

«Die Bewegung» – schreibt der Heilige Vater – «wollte und will nicht einen Weg, sondern den Weg weisen, der zur Lösung dieses existenziellen Dramas führt», das der Mensch in seiner unaufhörlichen Suche durchlebt. (...)Hierdurch stehen wir vor einem Neubeginn: die Wahrheit von dem, was wir - der kirchlichen Tradition folgend - immer gesagt haben, erneut evident werden zu lassen. Der Heilige Vater hat hierzu geschrieben: «Das Christentum ist weniger ein System von Lehren oder eine Regel zur Erlangung des Heils, es ist vielmehr «das Ereignis einer Begegnung».(...) Es muss etwas Neues geschehen, ein äußerst schwerwiegender Schritt in unserer Geschichte. (...) Deshalb müssen wir um eine große Klarheit angesichts unserer Verantwortung bitten. Der Einzelne ist in der Tat für die ganze Fraternität verantwortlich, zu der er gehört, ganz gleich, ob er gerade gesund oder krank, froh oder einer Prüfung unterzogen ist. (...) Einem jeden möge Gott die Aufforderung anvertrauen, die Vorhut für die Mission zu sein. (..) Bitten wir die Muttergottes für unsere Nöte und diejenigen der Welt. In dem Abenteuer eines jeden Tages besteht die größte Sünde darin, sich die Treue Gottes zu unserer Geschichte nicht bewusst zu machen. Die Muttergottes drängt uns zur Mitarbeit an Gottes großartigem Heilsplan für alle Menschen.
(Brief von Don Giussani an die Mitglieder der Fraternität anlässlich des 20jährigen Jubiläums der päpstlichen Anerkennung der Fraternität, in: Spuren, 3/2002)

2004
50-jähriges Bestehen der Bewegung

(Brief von Johannes Paul II. an Don Luigi Giussani anlässlich des 50jährigen Bestehens von Comunione e Liberazione, in: Spuren 4/2004)
An Monsignore LUIGI GIUSSANI
Gründer der Bewegung „Comunione e Liberazione“
1. Kommenden Oktober werden es fünfzig Jahre sein, dass Sie als Dozent die Theologische Fakultät des Priesterseminars von Venegono verlassen haben, um im humanistischen Berchet-Gymnasium von Mailand Religion zu unterrichten. Damit eröffneten sie einen gemeinschaftlichen und kirchlichen Weg, der dann zur Bewegung und schließlich zur Fraternität von „Comunione e Liberazione“ führen sollte. Ich schließe mich gerne dem Dank an, den Ihr priesterliches Herz und die Herzen so vieler anderer Menschen, die an der Bewegung teilnehmen, anlässlich dieses Jahrestages Gott, dem Ursprung alles Guten, entgegenbringen. Die göttliche Vorsehung hat in diesem halben Jahrhundert ein Werk hervorgebracht, das sich schnell in Italien und über die ganze Welt verbreitete und reiche Frucht zum Wohle der Kirche und Gesellschaft gebracht hat.
Heute ist die Bewegung in siebzig Ländern präsent und schlägt eine Glaubenserfahrung vor, die in der Lage ist, die unterschiedlichsten Kulturen anzusprechen. Es ist eine Erfahrung, die das Leben der Menschen zutiefst verändert, weil sie zu einer persönlichen Begegnung mit Christus führt. „Comunione e Liberazione“ ist eine Bewegung, die gemeinsam mit einer Vielzahl anderer Assoziationen und neuer Gemeinschaften als einer der Boten des verheißungsvollen „Frühlings“ betrachtet werden darf, den der Heilige Geist in den vergangenen fünfzig Jahren erweckte. Dieses halbe Jahrhundert war deutlich geprägt von der leidvollen Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Ideologien, der Krise der utopischen Projekte und in jüngster Zeit durch eine verbreitete Tendenz zum Relativismus, Skeptizismus und Nihilismus, welche die Sehnsucht und Hoffnung der neuen Generationen auszulöschen drohen.
2. Ich wünsche Ihnen und allen Zugehörigen der Bewegung in besonderer Weise, dass das bedeutende Jubiläum für einen jeden zum Anlass wird, zu den Quellen der Erfahrung zurückzukehren, aus denen die Bewegung entstand, um die Begeisterung des Anfangs zu erneuern. Es ist sehr wichtig, dem ursprünglichen Charisma treu zu bleiben, um auf die Erwartungen und Herausforderungen der Zeiten wirksam antworten zu können. Ich wiederhole das, was ich Ihnen und euch bereits vor einigen Jahren sagte: «Erneuert unablässig die Entdeckung des Charismas, das euch fasziniert hat, und es wird euch noch mehr ermöglichen, Diener der einzigen Macht zu sein, die Christus der Herr ist!» (Insegnamenti, VIII/2 [1985], S. 660).
In der demütigen und treuen Nachfolge Jesu, zu der alle Getauften berufen sind, inspiriere sich jeder am Vorbild der Jungfrau Maria. Sie sei das Modell eures Christseins heute! «Die Bewegung wollte und will nicht einen Weg, sondern den Weg weisen, der zur Lösung des existenziellen Dramas des Menschen führt. Dieser Weg ist, wie Sie so oft bekräftigt haben, «Christus» - so sage ich nun zum 20. Jahrestag der Anerkennung der Fraternität von „Comunione e Liberazione“ durch den Päpstlichen Rat für die Laien. (in: L’Osservatore Romano, 13. Februar 2002, S. 8).
Die ursprüngliche pädagogische Intuition eurer Bewegung besteht gerade darin, das christliche Ereignis auf faszinierende und der zeitgenössischen Kultur entsprechende Weise vorzuschlagen, es als Quelle neuer Werte zu verstehen, die in der Lage sind, der ganzen Existenz Orientierung zu verleihen. Es ist dringend nötig, dem Menschen zur Begegnung mit Christus zu verhelfen, damit Christus auch für den Menschen von heute zum letzten Grund seines Lebens und Handelns wird. Eine derartige Glaubenserfahrung bringt einen neuen Blick auf die Wirklichkeit hervor, eine Verantwortung und Kreativität, die alle Bereiche der Existenz erfasst: von der Arbeitswelt bis zu den familiären Beziehungen, vom sozialen Einsatz bis zur Inspiration von Kultur und Politik.
Ich bete zum Herrn, dass die Fünfzigjahrfeier eurer Bewegung für alle ihr Zugehörigen zum Anlass werde, dankbar innezuhalten, um gestärkt wieder aufzubrechen und mit erneuerter Leidenschaft die neuen apostolischen Herausforderungen des dritten Jahrtausends anzugehen. Dieses Jubiläumsjahr möge eine von der Vorsehung geschenkte Gelegenheit sein, um die Erkenntnis Jesu und die Liebe zu seiner Person und Heilsbotschaft zu vertiefen.
3. Fahre hinaus ins tiefe Wasser! «Duc in altum!» (Lk 4, 5). Dieses Wort des Evangeliums habe ich bei verschiedener Gelegenheit aufgegriffen und richte es jetzt an euch. Es lädt euch dazu ein, der Vergangenheit in Dankbarkeit zu gedenken, die Gegenwart mit Leidenschaft zu leben und euch der Zukunft vertrauensvoll zu öffnen, denn «Jesus Christus ist derselbe, gestern und heute und in Ewigkeit!» (Heb 13, 8) (vgl. Novo millennio ineunte, 1). Aus diesem Bewusstsein heraus soll eure Bewegung weiterhin allen Menschen die Schönheit und die Freude der Begegnung mit dem Erlöser des Menschen verkünden. Sie soll entschieden die göttliche Barmherzigkeit verkünden und die bisweilen verzagte Menschheit daran erinnern, dass man keine Angst zu haben braucht, weil Christus unsere Zukunft ist.
Bietet weiterhin in enger Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri und den rechtmäßigen Hirten der Kirche sowie in Gemeinschaft mit den anderen Bewegungen und Assoziationen innerhalb der Diözesen und Pfarrgemeinden den originellen Beitrag eures Charismas an, indem ihr die Botschaft des Evangeliums bezeugt und verkündet.
Die Heilige Jungfrau, Lehrmeisterin und Urbild christlichen Lebens und der Hoffnung stets „lebendige Quelle“, begleite euch dabei und schütze euch stets auf eurem Weg. Sie sei unsere Hilfe, auf die wir unablässig schauen.
In diesem Sinne übermittle ich meine besten Wünsche, versichere Ihnen meine geistliche Teilnahme an den Jubiläumsfeiern und erteile Ihnen, Ihren Mitarbeitern und allen Zugehörigen der Bewegung von Herzen meinen besonderen apostolischen Segen.

Vatikanstadt, 22. Februar 2004