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Thema - CL beim Papst
Benedikt XVI.
Eine unvergleichliche Außergewöhnlichkeit



Am 24. März 2007 haben rund 100.000 Menschen aus 53 der 80 Ländern, in denen die Bewegung präsent ist, an der Audienz mit Papst Benedikt XVI. zum 25. Jahrestag der päpstlichen Anerkennung der Fraternität von Comunione e Liberazione auf dem Petersplatz teilgenommen.
Die Pilger kamen bereits am frühen Morgen und strömten ab 8 Uhr auf den Petersplatz. Um 11 Uhr hielt Don Julián Carrón eine Einleitung in Erwartung der Begegnung mit dem Papst. Nach dem Gebet der Laudes wurden Aufzeichnungen von Lektionen Don Giussanis auf den Großbildschirmen gezeigt. Dazwischen sangen der Chor und das Volk mehrere Lieder. Um kurz nach 12 Uhr kam Benedikt XVI. und fuhr unter strömendem Regen im überdachten Papamobil 20 Minuten durch die Menge. Er begrüßte sowohl die Gläubigen auf dem Platz wie auf der Via della Conciliazione. Nach Grußworten von Don Carrón und der Rede des Heiligen Vaters ging die Begegnung mit dem Angelusgebet unter der Leitung des Papstes zu Ende. Auf den folgenden Seiten einige Fotos von dem Ereignis, das die Geschichte der Bewegung für immer prägen wird.

«Der wahre Protagonist der Geschichte ist der Bettler. Wenn wir diesen Augenblick als Protagonisten, also nicht formal, leben wollen, sondern in der Art und Weise, wie wir erzogen wurden, dann muss jeder von uns zum Bettler werden, oder besser, sich als solcher erkennen. Das ist nicht schwer: Dazu muss sich jeder nur seiner Bedürfnisse bewusst werden. Ein Bettler ist derjenige, der seine eigene Bedürftigkeit anerkennt. Ein Augenblick reicht aus, um sich bewusst zu werden, wie bedürftig wir sind. Sich dessen bewusst zu werden bedeutet, sich des eigenen Menschseins bewusst zu werden. Der Bettler ist ein Mensch, der sich seiner selbst bewusst ist. Hierzu muss man die Vernunft gebrauchen - was es in der heutigen Zeit besonders zu betonen gilt. Deshalb werden wir zu Protagonisten, wenn wir die Vernunft gebrauchen und uns der Wirklichkeit bewusst werden, also dessen, was ich bin, und aller Faktoren, die dabei eine Rolle spielen. Deshalb ist der Bettler nicht naiv, sondern der wahre Realist. Und in dem Maße, wie wir die ganze Verwirrung besiegen, die uns umgibt und durchdringt, kann uns nichts mehr daran hindern, uns in diesem Augenblick unserer selbst bewusst zu werden. Wir brauchen keine Angst zu haben, auf unsere Bedürftigkeit zu blicken und sie anzuerkennen, weil uns etwas im Leben geschehen ist. Ja, wir können mit Sympathie auf das Menschliche schauen, weil uns jemand umarmt hat. Wir können mit Sympathie auf unser Nichts schauen, weil jemand sich seiner erbarmt hat: «Ich habe dich von Ewigkeit her geliebt und hatte Erbarmen mit deiner Nichtigkeit.» Dieses Bewusstsein kann uns helfen, den Gestus angemessen zu leben. Und dieses Bewusstsein, vor einer Gegenwart zu stehen, ermöglicht uns eine Haltung der Erwartung. Das Wort, das unser ganzes Verhalten an diesem Morgen bestimmen sollte, ist das Wort «Erwartung»: Erwartung dessen, was uns gegeben wird. Helfen wir uns dabei, und seien wir uns gegenseitig Vorbild. Der Bettler hat nur ein Vermögen: die Bitte. Unsere Erwartung wird zur Bitte. Worum aber bitten wir? Wir bitten um die Verfügbarkeit, das anzunehmen, was uns heute gegeben wird. Auf wen können wir dabei schauen? Auf die Gottesmutter. Sie war ganz Erwartung des Ereignisses, das ihr ganzes Leben einbezog. Deshalb stehen wir nun auf und erinnern uns an jenen Anfang, der bis heute fortdauert und uns alle einbezieht.»

«Mein erster Gedanke geht zu eurem Gründer, Monsignore Luigi Giussani, mit dem ich zahlreiche Erinnerungen verbinde und der mir zu einem wirklichen Freund wurde.»

Die Videoprojektion Don Giussanis auf einem Großbildschirm in Erwartung von Papst Benedikt XVI. : «Wenn Gott Mensch würde, zu uns käme, wenn er jetzt käme, wenn er sich in unsere Schar eingeschlichen hätte, wenn Er hier unter uns wäre, müsste es einfach sein., Ihn zu erkennen - a priori meine ich: Einfach. Ihn in seinem göttlichen Wert zu erkennen. Warum ist es einfach,. Ihn zu erkennen? Wegen einer Außergewöhnlichkeit, wegen einer unvergleichlichen Außergewöhnlichkeit.»

«Der Heilige Geist hat durch Don Giussani eure Bewegung in der Kirche ins Leben gerufen, damit sie Zeugnis gibt von der Schönheit, Christ zu sein. Das geschah zu einer Zeit, in der sich die Meinung verbreitete, das Christentum sei etwas Anstrengendes und Bedrückendes.»

«Das Ereignis, das das Leben des Gründers verändert hat, hat auch das Leben unzähliger seiner geistlichen Kinder "verletzt".»

«Auch heute noch ist die Bewegung von Comunione e Liberazione ein Angebot, den christlichen Glauben in tiefer und zeitgemäßer Weise zu leben.»

«Geht in alle Welt mit einem tiefen Glauben, der einen persönlichen Charakter hat und fest verwurzelt ist im lebendigen Leib Christi, der Kirche, die die Zeitgenossenschaft Jesu mit uns garantiert.»