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24. März Nach der Audienz
Zeugen einer siegreichen Anziehungskraft


Einige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens haben aus Freundschaft zur Bewegung an der Audienz zum 25. Jahrestag der Anerkennung der Fraternität von Comunione e Liberazione auf dem Petersplatz in Rom teilgenommen und anschließend hierüber berichtet. Unter ihnen sind zwei Muslime, ein ehemals militant antiklerikaler Parteifunktionär und eine Beamtin im Strafvollzug, die Gefangene einlud, an der Begegnung mit dem Papst teilzunehmen.

Julián Carrón
Liebe Freunde,
das beeindruckende Ereignis, das wir am Samstag den 24. März auf dem Petersplatz erlebt haben, wird für immer unsere Geschichte prägen. Nur wenn wir uns in das hineinversetzen, was geschehen ist, können wir mit der Zeit seine ganze Tragweite ermessen. (...)
Wir alle konnten erfahren, wozu Christus in der Lage ist, wenn wir Seiner Anziehungskraft nachgeben. Seine Anziehungskraft hat wieder einmal den Sieg davon getragen. Aber diese Schönheit hätte nicht genügt, wenn nicht das Ich eines jeden von uns zugelassen hätte, dass es mitgerissen wird, bis hin zur Anerkennung des gegenwärtigen Christus.
(Aus dem Brief von Don Julián Carrón an die ganze Bewegung nach der Audienz, 28. März 2007)

Der Schritt, mit etwas eins zu werden
Wael Farouq
Professor für Arabisch sowie islamische Geschichte und Philosophie in Kairo
Ich möchte drei Dinge mitteilen, die mich seit der Begegnung der Bewegung mit Seiner Heiligkeit Papst Benedikt beschäftigen.
1. Es bedeutet mir viel, zu dieser Geste eingeladen worden zu sein. Es war eine Einladung, das Leben von Menschen, die mir am Herzen liegen, mit ihnen zu teilen - das Leben eines Menschen, der mir am Herzen liegt. Wer die arabische Kultur kennt, kann vielleicht noch besser verstehen, was die Einladung für mich bedeutet, eine so wichtige Geste im Leben meiner Freunde mit ihnen zu teilen.
2. Ich hatte eine Gänsehaut, als ich den Papst persönlich sah und hörte, diesen Menschen mit dem strahlend hellen Geist eines Kindes. Zum Vergleich: Es war wie beim ersten Mal, als ich das Jüngste Gericht von Michelangelo mit eigenen Augen sah, ein Werk, das ich schon lange liebte, aber nur aus Fotos und Büchern kannte.
3. Das Bewusstsein lebt als Beziehung. Die Begegnung, jetzt da sie stattgefunden hat, ermöglicht mir zu verstehen. Dort in Rom gewesen zu sein, war ein weiterer Schritt in jenem Einswerden, das mir ermöglicht, meine ganze Geschichte mit neuen Augen zu sehen.

Jene zufällige Begegnung mit Don Giussani
Oscar Giannino
Direktor der Wirtschaftszeitung Libero Mercato
Am 24. März war auch ich zusammen mit der ganzen Bewegung auf der Tribüne des Petersplatzes. Im strömenden Regen, gestützt auf meinen Stock. Ehrlich gesagt, den Regen habe ich erst am Ende bemerkt, er hat mich in keiner Weise gestört. Erst nachdem die Begegnung mit dem Papst vorüber war, habe ich ihn wirklich bemerkt. Auch weil jemand neben mir, der Vorsitzende der Mailänder Volksbank Roberto Mazzotta, mich freundlicherweise mit unter seinen Schirm genommen hatte. Während der gesamten Zeremonie, noch ehe sie begann, und dann, während Carrón allen die Bedeutung der Begegnung zum 25. Jubiläum der päpstlichen Anerkennung der Bewegung in Erinnerung rief, vermischte sich in mir die Einladung an uns alle, uns in der Welt «zu Bettlern zu machen», mit der absolut unauslöschlichen Erinnerung an meine erste Begegnung unter vier Augen mit Don Gius. Eine späte Begegnung, ehrlich gesagt. Von Don Gius habe ich dann alles gelesen, was ich finden konnte, leider erst seit wenigen Jahren, Bücher und Mitschriften von Einführungen zu historischen Seminaren seiner ersten Schüler und dann der Bewegung. Darüber könnte ich lange reden, und ich weiß aber nicht, wie interessant das wäre.
Sagen wir so. Ich bin groß geworden in einer stolzen areligiösen Kultur. Aber das heißt nicht viel. Es wäre noch nicht einmal recht, sie «laizistisch» zu nennen, so wie man das heute sagt, seit die Politik mit Fragen wie der Anerkennung nichtehelicher Lebensgemeinschaften das Land erneut teilt. Der Begriff «laizistisch» würde auch nicht die Härte meiner Überzeugungen richtig wiedergeben, die ich von Jugend an bis über das zwanzigste Lebensjahr hinaus hatte. Mit nicht einmal 14 Jahren trat ich in eine politische Partei ein. Nicht nur weil ich hingerissen war von der Strenge und der moralischen Unerbittlichkeit ihres Chefs - es war Ugo La Malfa, und ich versichere euch, dass sich die 14-Jährigen im Jahre 1974 für ganz andere Dinge interessierten - sondern auch, oder vor allem, weil das in meinen Augen die Partei war, die besser und mehr als alle anderen Erbe des Antiklerikalismus war, der einen großen Teil des italienischen Risorgimento genährt hatte (der Entwicklung, die im 19. Jahrhundert zur politischen Einigung Italiens führte, A.d.R.). Der Antiklerikalismus der Siccardi-Gesetze von 1850, die die Rechte der Kirche einschränkten, der areligiösen staatlichen Schule, der Enteignung der kirchlichen Güter und des Verbots der Vereine. Ja, wirklich antiklerikal. Und dann gab es die Sommerlager der kommunistischen Jugend - damals war das normal, heute fängt man an zu lachen, wenn man sich die heutige Jugend Italiens dabei vorstellt, in Zelten Seminare über das Denken Ugo La Malfas abzuhalten. Nachts streiften wir in der Nähe von Priesterseminaren und Klöstern herum und stimmten wüste Lieder an, etwa «wir werden die Kirchen und Altäre niederbrennen, niederbrennen die Paläste und Schlösser, und mit den Gedärmen des letzten Priesters hängen wir den Papst, den Priesterkönig (...)» Ich erspare euch die Fortsetzung, es geht noch wilder weiter.
Wenn ich heute daran zurückdenke, aber zum Glück muss ich sagen schon seit etlichen Jahren, kann ich nicht einmal mehr darüber lächeln, wie mir das anfangs passieren konnte. Nein, ich möchte wirklich jegliche Milde mit mir selbst ablehnen. Denn ihr müsst wissen, dass jener antiklerikale Extremismus in Wirklichkeit keine zähe antiliberale Überzeugung war - was schon reichen würde, um mich heute dafür zu schämen - sondern etwas auf ganz andere Weise in der Bildung meines Charakters, der Entwicklung meiner Persönlichkeit Verwurzeltes. Die extrem unerbittliche Kirchenfeindschaft trug ein «privates», kein öffentliches oder politisches Siegel. Es war die Reaktion, die sich seit meiner Kindheit in mir abzeichnete, auf den starken Glauben meiner Mutter, den sie immer, jeden Tag ihres Lebens, genährt und befolgt hatte, seit ich mich erinnern kann. Ein Glauben, der in der Kirche als Heils- und Erlösungsgemeinschaft verwurzelt war, voll Achtung gegenüber der Lehre und dem Lehramt der Hierarchie. Aber vor allem, in meinen Augen als frühreifer Leseteufel, eine zu naive Volksfrömmigkeit, mit all den Rosenkränzen, den Gebeten zur Gottesmutter, zum Herz Jesu und zum ganzen Heiligenkalender. Der Volksglauben meiner Mutter schien mir zu fatalistisch, zu nachgiebig, zu wenig überzeugt von dem, was der individuelle Wille und die persönliche Zähigkeit ins Werk setzen können, um diese Welt zu verändern, und vor allem unser aller Leben zu verändern. Also bestand meine Reaktion darin, zu wachsen wie eine Efeupflanze, die an der Wand des Nein gegen die Kirche und ihre Diener empor rankt. Es half nicht einmal die Tatsache, dass die Familie meiner Mutter in jeder Generation wenigstens einen Sohn durch Berufung der Heiligen Mutter Kirche gegeben hatte. Denn als Jugendlicher kam ich herum, sah die wirklich schreckliche Ungleichheit an Einkommen und Bildung in einigen Gebieten unserer Erde, und konnte diese schwerlich in Einklang bringen mit dem Leben in der Apostolischen Nuntiatur, in der sich die Mission des Bruders meiner Mutter abspielte, der heute im vatikanischen Staatssekretariat arbeitet.
Aber ich will es kurz machen. Anfang der 90er Jahre musste mein Leben sich ändern. Zutiefst. Sagen wir, dass eine Reihe von Dingen, die schief gelaufen waren, mich tief, sehr tief zum Nachdenken brachte. Über die eingebildete Konsequenz, nach der ich geglaubt hatte, mein öffentliches und privates Leben auszurichten - ich war jahrelang in der Leitung einer Partei und ihr Sprecher auf nationaler Ebene. Es war ein Nachdenken, das einige Jahre dauerte, und es lief auf die einzige Weise ab, zu der ich fähig bin: indem ich las wie ein Verrückter. Auch das BUCH, das ich ganz anders in die Hand nahm als in meiner Jugendzeit, in der ich allein für die Formgeschichte und die Textexegese der Cullmann- und Bultmannschen Schule eine Leidenschaft hatte, dank der glücklichen Begegnung mit einem Lehrer am Gymnasium. Ich fand nun etwas ganz anderes, Joshua ben Joseph, der Mensch und lebendiges Fleisch wurde. Aber ich will hier nicht über meinen Weg im Hinblick auf das Geheimnis Christi schreiben, sondern über Don Gius. Nur dass ihr nichts von der Begegnung verstanden hättet, wenn ich euch nicht mit der Vorgeschichte gelangweilt hätte.
Genau in jenen Jahren, in denen ich Tag für Tag alles neu überdachte und vieles von dem, was ich gedacht und getan hatte, mir in völlig anderem Licht erschien, traf ich in Rom immer wieder Freunde aus der gemeinsamen Schulzeit in Turin. Sie wiesen mich darauf hin, dass es nicht so völlig unmöglich sei, diesem Don Giussani zu begegnen, von dem ich kopfüber alles las, dessen ich habhaft werden konnte. Die Begegnung geschah, praktisch mehr aus Zufall denn aus Notwendigkeit, denn es gab keinen vereinbarten Termin, und ich selbst hatte eine unaufschiebbare Verpflichtung, die erst im letzten Moment ausfiel.
Es waren nur einige Minuten. Aber sie waren von jener Art, die sich dir in das Gedächtnis einmeißeln. Natürlich hatte ich bei den Wahlen in der Schule gegen diese Freunde kandidiert, und ich hatte weiter gegen sie polemisiert in den Jahren, in denen sie die Wochenzeitschrift il Sabato herausgaben; Ironie des Schicksals und Kraft der Fähigkeit, sich aus zeitlicher Distanz zu erinnern. Jedenfalls hatten diese Freunde offenbar Don Giussani etwas gesteckt, was mich betraf. Ich war Vizedirektor einer Monatszeitschrift, die dabei war, zur Wochenzeitschrift zu werden, und schon zu der Zeit schrieb ich über die Kirche und die Katholiken ganz anders als in meiner Vergangenheit. Aber das war es nicht, worüber Don Giussani mit mir sprach. Sondern über meine Mutter. Zu meinem allergrößten Erstaunen. So sehr, dass ich sprachlos war, zutiefst aufgewühlt. Er erzählte mir, dass seine Mutter genauso hieß wie die meinige, und dass man auf die Mütter hören müsse, Herz und Geist offen halten müsse für die Lektion über das Leben, die sie einem jeden Tag gäben durch ihr Handeln, ihr Denken und selbst ihr Unterlassen. So sanft und zugleich väterlich, ohne Druck, aber zugleich direkt ins Herz zielend. Mit einem Lächeln auf den Lippen, mit jenem zugleich weichen und entschiedenen Tonfall, den ihr alle viel besser kennt als ich.
Zunächst erschien es mir wie ein recht außergewöhnlicher Zufall. Aber es nagte tief an mir, bis ich schließlich, viele Monate später, mich auflöste in einer langen Unterredung eben mit meiner Mutter, über den Glauben, über meine Entscheidungen von damals, über die Tiefe eines Einsatzes, der, wie Don Gius sagte, sicher auf das ewige Leben hin gerichtet war, aber auch schon auf das Hundertfache hier auf Erden, unter den Männern und Frauen, für sie und zugleich mit ihnen. Ohne auch nur für eine Sekunde zu vergessen, diese Entscheidung in jeden Winkel unseres täglichen Lebens, Liebens und Arbeitens zu bringen.
Ich habe es lang werden lassen. Entschuldigt mich. An all das dachte ich im Regen auf dem Petersplatz. Und ich werde Don Gius von Herzen dafür danken, bis zum letzten Augenblick meiner Mühe auf dieser Erde.

Ich bin mir einer tiefen Übereinstimmung bewusst
Matteo Colaninno
Vizepräsident der Confindustria (Verband der italienischen Industrie) und Präsident der Jungunternehmer der Confindustria
Tief bewegt habe ich an der Audienz mit Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. teilgenommen, die dieser zum 25. Jahrestag der Anerkennung der Fraternität von Comunione e Liberazione gegeben hat. Er hob den Mut und das Charisma Giussanis hervor und dessen Fähigkeit, die christliche Erfahrung auf neue, zeitgemäße Weise vorzuschlagen.
Als junger Unternehmer und Mensch empfinde ich eine tiefe Übereinstimmung mit den Werten, in deren Geist der Heilige Vater seine pastorale Botschaft verkündet. Es sind Werte, die die Bewegung der Jungunternehmer mit großem Respekt seit Jahren mit ihrem Programm «Wirtschaft des Menschen» auszubuchstabieren versucht. Dieses Programm treiben wir im Unternehmertum und in der ganzen Gesellschaft voran. Ich hoffe, dass ich mir die großartige Einladung des Papstes zu Herzen nehmen werde, «die Gnadengaben nicht auszulöschen». Das gilt besonders an diesem Punkt der Geschichte, da wir besonders der Führung bedürfen; eine Hinführung zu den Werten der Reinheit und Ehrlichkeit, die in der Lage sind, einen Damm gegen die ideologischen Konflikte aufzurichten, die viel zu oft diese Welt beherrschen.

Ein Zeichen unserer Bestimmung
Magdi Allam
Stellvertretender Chefredakteur des Corriere della sera und bekennender Muslim
Zum ersten Mal war ich auf dem Petersplatz, um vor dem Papst zu stehen und Beifall zu klatschen. Und wahrscheinlich ist es ein Zeichen der Vorsehung, dass Benedikt XVI. jener Pontifex Maximus ist, der mehr als andere die glückliche Verbrüderung von Glaube und Vernunft verkörpert. In ihr kann ich mich vollkommen wiederfinden. So hat man mich sogar einen «Ratzinger-Muslim» genannt.
Sicher ist es kein Zufall, dass ich im Kreise meiner Freunde von Comunione e Liberazione zum 25. Jahrestag der Gründung der Fraternität der Bewegung von Don Giussani dorthin gefunden habe. Ich teile mit ihm eine Spiritualität, die auf der Erfahrung des Zusammentreffens von Menschen guten Willens und auf dem Primat der grundlegenden Werte unserer Menschlichkeit gründet. Für mich wurde in dieser Audienz die geistliche Brüderschaft zwischen dem Leiter und dem Volk der Gläubigen besonders greifbar. Diese Gläubigen wissen, dass sie an einem menschlichen und religiösen Auftrag zur Verteidigung des Lebens, der Wahrheit und der Freiheit teilhaben. Und unter ihnen bin auch ich, mit Überzeugung, Leidenschaft und Entschiedenheit.

Ein paar Häftlinge und zwei gemietete Kleinbusse
Maria Rosaria Parruti
Verantwortliche für die Haftaufsicht im Gefängnis von Pescara
Zur Papstaudienz auf dem Petersplatz lud ich eine kleine Gruppe von Häftlingen und Gefängniswärtern aus den Gefängnissen von Lanciano und Vasto ein. Die Idee dazu kam mir gemeinsam mit dem Gefängniskaplan von Vasto, mit dem ich seit längerem befreundet bin. Ich hatte den Wunsch, dass die Schönheit, die in der Begegnung mit Christus zu finden ist, auch den Menschen, mit denen mich meine Arbeit täglich zusammenführt, noch klarer vor Augen geführt wird. Kurz, ich wollte, dass sie die gleiche Chance wie ich bekommen.
Wer im Gefängnis einsitzt, hat zweifelsohne schwere Fehler begangen, die ihn dann bis zur Straftat gebracht haben. Aber fast immer hatten diese Menschen auch wenig Gelegenheit zu einem besseren Leben. Die «erneute Erziehung», von der Paragraph 27 der italienischen Verfassung spricht, ist nichts anderes als der Versuch, eine solche gute Gelegenheit zur Veränderung anzubieten. Den Häftlingen wird eine Arbeit an sich selbst abverlangt, die nur möglich ist, wenn sie sich der eigenen Schuld bewusst sind.
Deswegen boten wir ihnen diesen Tagesausflug an. Am meisten hat mich dabei Folgendes beeindruckt: Aus Versehen hatte die Behörde die Anwesenheit der Wärter nicht als Dienst anerkannt, deswegen waren auch keine Fahrzeuge der Gefängnispolizei verfügbar, mit denen Wärter und Häftlinge hätten reisen können. So beschloss eine Gruppe von Gefängniswärtern, Urlaub zu nehmen, um die Häftlinge zu begleiten. Dazu mieteten sie zwei Kleinbusse mit je neun Sitzen, um zur Audienz fahren zu können. Sie wollten also dabei sein, obwohl sie einen Urlaubstag nehmen und das Geld für den Transport selbst aufbringen mussten!
Für mich ist das ein großes Zeugnis für das, was Carrón vor dem Papst ausgesprochen hat: «Das Herz des Menschen ist immer fähig, die Schönheit zu erkennen, wenn es ihr auf seinem Weg begegnet».
Insgesamt waren sie zu sechzehnt. Meine Freunde halfen bei den Eintrittskarten für Sitzplätze.
Verständlicherweise haben die Häftlinge aus Sicherheitsgründen keine Regenschirme mitbringen dürfen, aber auch das war eine Gelegenheit zum Teilen. Zusammen mit den Wärtern haben wir versucht, allen Schutz vor dem Regen zu geben. Häftlinge und Wärter waren gleichermaßen beeindruckt von der intensiven Aufmerksamkeit der Anwesenden und vom einheitlichen Chorgesang. Sogar der Regen wurde zu einer guten Gelegenheit, sich gegenseitig deutlich zu machen, dass ohne Mühe nichts Gutes entstehen kann.
Später habe ich dann allen, die zur Reise beigetragen hatten, den schönen Artikel von Marina Corradi in Avvenire zugeschickt. Sie brachte darin ein klares Urteil über das zum Ausdruck, was uns geschehen war. Dabei habe ich darum gebetet, dass der ausgebrachte Samen und das Neue, das sie gesehen und anerkannt hatten, aufblüht, wann und wie Gott es will.