Logo Tracce


CLU/Equipe
Eine Möglichkeit für alle
Marco Anghileri

Liebe Freunde, ich schreibe euch kurz, wie diese Equipe * für mich war, was ich davon mit nach Hause nehme und was ich mir wünsche, davon lebendig zu halten. Zunächst möchte ich aber sagen, wie dankbar ich bin, dass ich die Möglichkeit hatte, an diesen drei Tagen teilzunehmen.
Als ich wieder nach Hause kam, fragte ich mich, wieso es vernünftig war, 1500 Kilometer innerhalb von drei Tagen zurückzulegen. Ich musste dafür ein ganzes Wochenende frei nehmen, an dem ich eigentlich eine Arbeit für kommende Woche erledigen sollte. Außerdem konnte ich nicht einmal bei mir zu Hause vorbeischauen. Die Antwort, dass man als Verantwortlicher dorthin fährt, ist unzulänglich, wenn wir uns nicht von einer Rolle definieren lassen wollen, wie Carrón betonte. Denn dann würde es schon reichen, dass diese uns genommen wird, um uns überflüssig zu fühlen.
Statt dessen sind wir höchstpersönlich unter diesem wie unter allen Umständen mit unserer Freiheit dazu berufen, auf den Anruf des Geheimnisses zu antworten. Dorthin zu fahren, war für mich ein erstes Ja auf diesen Ruf.
Jetzt habe ich immer noch Carróns Blick fest vor Augen. Das größte Anliegen dieses Blickes war die Bestimmung eines jeden von uns, noch vor jener der verschiedenen Gemeinschaften oder der gesamten Bewegung. Es ging also in keiner Weise darum, Richtlinien einer Organisation auszugeben! Jeder Augenblick war eine Auseinandersetzung zwischen meiner und seiner Menschlichkeit. Man konnte sich dem klaren Vorschlag, den er uns machte, nicht entziehen. Ich fühlte mich unweigerlich dazu herausgefordert und verpflichtet, Stellung zu nehmen: Bin ich dabei oder nicht?
Die Wahrheit des Gesagten war so einleuchtend, dass es mir die einfachste Sache schien, die von Carrón vorgeschlagenen Hypothese ernst zu nehmen. Das bezeugten auch die verschiedenen Beiträge.
Man kann diese Hypothese folgendermaßen zusammenfassen: „Gleich welche Gefühle und Probleme wir haben, gleich in welchen Umständen wir leben; wir können wieder erneut davon ausgehen, dass es Einen gibt, Christus, der uns vor jeder Tat, sogar noch bevor wir existierten, geliebt hat und uns in diesem Augenblick liebt. Es gibt Jemanden, der unsere Grenzen umarmt. Wenn wir mit diesem Bewusstsein im Blick in die Wirklichkeit hingehen, wird uns kein Umstand daran hindern können, das gegenwärtige und wirkende Geheimnis anzuerkennen."
In der Beziehung zu euch kann ich nun nichts weniger verlangen als das, was ich in diesen Tagen gesehen habe. Möge unsere Gemeinschaft wirklich ein beständiger Ruf zu dieser Abhängigkeit von Christus sein. Denn, obwohl dies ziemlich einfach zu erkennen ist, scheint es mir immer noch furchtbar schwierig es zu leben. Aber wenn ich es früher für eine Theorie hielt, so bin ich nach diesen Tagen zutiefst davon überzeugt, dass uns allen möglich ist.
Mit diesem Wunsch will ich das neue Jahr beginnen, mit euch und mit den Neuen, die nach Deutschland kommen.

*Versammlung der Verantwortlichen der Studierenden von CL