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Geschichte vom Meeting
Victor, der freiwillige Mitarbeiter
Maddalena Vicini

Ein Jugendlicher aus Costa Rica arbeitete bei der Vorbereitung des Meetings als Zimmermann und entdeckte dabei «einen Ort, der die Schönheit der christlichen Gemeinschaft zeigt»

Von Costa Rica aufs Meeting. Victor ist 24. Mit 13 Jahren fing er mit Drogen an, mit 15 war er das erste Mal bei Comunità Incontro1, aber nach sechs Monaten lief er weg und nahm weitere sechs Jahre Drogen. «Bis du bemerkst, dass du wie ein Tier lebst: arbeiten, um Geld zu bekommen; Geld für die Dosis und das Leben endet dort». Daher die Rückkehr in die Gemeinschaft. Drei Jahre «Christus-Therapie». Don Gelmini lehrt drei Wege, um von der Droge wegzukommen: technisch: wieder eine Arbeit annehmen; geistig: wieder Entscheidungen treffen; schließlich und endlich der größte Schritt: lernen, christlich zu leben. Auf halber Strecke «habe ich Victor den Abhängigen verlassen und begonnen, Victor zu sein, der jemandem nachgeht, der etwas Schönes lebt». Dies geschah Dank des Vertrauens, das ihm Patrizia und Stefano entgegenbrachten, einem Ehepaar der Bewegung aus Bergamo, die Don Gelmini in ihrer Rolle als Verantwortliche der Comunità Incontro für Costa Rica darum gebeten hatte. Victor beginnt, das Vertrauen zurückzugeben: Er setzt sich mit den Gefährten der Gemeinschaft auseinander. Er besucht die Messe, auch wenn er Protestant ist. «Ich war überzeugt, dass es keine Mittler zwischen Gott und mir bräuchte, und daher wollte ich nie hingehen. Dann habe ich meine Ansicht geändert, weil ich Patrizia und Stefano folgen wollte. Aber ich hatte noch nicht verstanden, dass Gott sich der Menschen bedient, um ihm begegnen zu können». Am Ende des Weges in der Comunità steht die Rückkehr nach Hause und die Entdeckung von etwas, das fehlt: «Ich war gewohnt, mit 70 Jugendlichen zusammen zu sein. Jetzt fühlte ich mich einsam». Bis, völlig unerwartet, ein Vorschlag von Patrizia und Stefano kommt, und zwar, nach Italien zu gehen, um dort zu arbeiten. Und sofort danach auf das Meeting. «Ich wusste nicht einmal, was das ist, deshalb schaute ich ins Internet. Dann habe ich Geld gespart, um hierher zu kommen und es mir anzuschauen. Ich wollte wissen, weshalb man gratis arbeitet. Ich zahlte, um inmitten von Christen zu sein und ich habe verstanden, dass das, was mir fehlt, eine Beziehung ist. Ich sah, dass gerade diese ungeschuldete Arbeit es mir gestattet, einen Ort aufzubauen, der die Schönheit der christlichen Gemeinschaft zeigt». Und genau in dieser Schönheit sieht Victor nun das, was es Patrizia und Stefano erlaubt hat, alles zu verlassen, um nach Costa Rica zu gehen. Aber die Tage, die Victor als Freiwilliger gemeinsam mit den Studenten von CL verbracht hat, führen zu einer weiteren Entdeckung: «Sie hatten mich nie zuvor gesehen, aber sie hielten einen Platz für mich im Auto frei, sie warten auf mich, um mit mir zu den Treffen zu gehen. Sie waren stets mit mir zusammen. Sie haben mir das gezeigt, was sie leben. Auf diese Weise habe ich gesehen, dass man auch als junger Mensch Christ sein kann».

(1)Gemeinschaft der Begegnung, AdR.