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Geschichte vom Meeting
Dounia Ettaib, der muslimische Gast: «Ich bin nicht die Einzige, die zutiefst von etwas überzeugt ist»
Paolo Perego

Die Vizepräsidentin der Vereinigung marokkanischer Frauen in Italien erzählt von ihrem ersten Besuch des Meetings in Rimini

Auf dem Meeting war sie nur für einen Tag, und sie konnte nur wenig gesehen. Gerade genug Zeit, um beim Treffen «Retten wir die Christen» zu sprechen und mit den anderen Vortragenden zu Abend zu essen. Dann ging es weiter nach Mailand - mit Bodyguards, die sie seit den Drohungen zu Beginn des Sommers erhielt, weil sie für die Wahrung der Rechte muslimischer Frauen kämpft. Wenig Zeit also, aber genug, um auszurufen: «Das Meeting? Mamma mia, eine Freude!» Dounia Ettaib ist 28 Jahre alt. Sie ist Vizepräsidentin der Vereinigung marokkanischer Frauen in Italien und seit Anfang Juli italienische Staatsbürgerin. Dieses Jahr ist sie zum ersten Mal in Rimini. «2006 habe ich Souad Sbai kennen gelernt, den Präsidenten der Vereinigung, die bereits auf dem Meeting gewesen ist. Er hat mir davon erzählt». Von der Vorstellung des Religiösen Sinns in arabischer Sprache vergangenen Dezember in Mailand war sie sehr beeindruckt. «Aber hier auf dem Meeting habe ich endlich die Gelegenheit gehabt, die Bewegung besser zu verstehen, viele Leute zu sehen und viele Jugendliche. Es war wichtig zu entdecken, dass ich nicht die Einzige bin, die so fest an etwas glaubt. Dies gibt meiner Arbeit neuen Schwung, auch in praktischer Hinsicht. So habe ich zum Beispiel andere Organisationen getroffen, die unserer ähnlich sind. Und ich konnte sehen, unter welchen Schwierigkeiten viele Menschen leben müssen, von denen ich keine Kenntnis hatte». Dounia ist in Casablanca aufgewachsen, hat eine katholische Schule besucht und ist von klein auf erzogen worden, sich mit der christlich-westlichen Welt auseinander zu setzen. «Meine Mutter hat mir als Kind die Sure von Maria, der Mutter Jesu, erzählt, um mir das christliche Osterfest zu erklären, woran wir nicht glauben. Sie sagte, man feiere es, weil Gott, da er Marias Tränen nicht mehr sehen konnte, Jesus, seinen gekreuzigten Sohn, an diesem Tag zu ihr geschickt habe, um ihr zu sagen, dass er lebe. Gott möchte die Frauen nicht leiden sehen». Und nächstes Jahr? «Das Meeting ist wunderschön. Ich werde die ganze Woche über bleiben. Es gibt zu viel zu sehen und zu viele, die man treffen kann».