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Jahrestag - Don Luigi Giussani
Voller Dankbarkeit
José Saraiva Martins

Roma, 22 febbraio

Vor fünf Jahren rief der Herr Don Giussani zu sich. Er war ein Christ mit großherzigem Einsatz für die Kirche, ein Priester der ambrosianischen Kirche, der Gründer der Bewegung Comunione e Liberazione und ein anerkannter Lehrer des christlichen Glaubens.
Persönlich fühlte Don Giussani eine tiefe Verbundenheit mit der Kirche, die sichtbar war durch eine Verbundenheit mit seinem Bischof und mit dem Papst. „Dies ist die ‚Form‘ jeder wahren christlichen Gemeinschaft, der Faktor, der ihr Authentizität und die Teilhabe am Mysterium Christi und seiner erlösenden Kraft gibt“, schrieb er in einem seiner ersten Bücher. Er lebte diese stetig wachsende Gemeinschaftlichkeit in demütigem Gehorsam gegenüber den Bischöfen der ambrosianischen Gemeinschaft. Und eine solche Gemeinschaftlichkeit war auch sein wichtigstes Bedürfnis in der Beziehung zu den Päpsten, denen er in demütigem Gehorsam und mit Überzeugung Gefolgschaft leistete: von Paul VI. bis Johannes Paul II.
Sein Leben lang bestand Don Giussani auf zwei Grundsätzen: „Eine christliche Gemeinschaft bewirkt in ihrem Umfeld die Gegenwart Jesu und der Kraft Gottes und ermöglicht so die Entstehung und Ausbreitung Seines Reiches nach dem von ihrer Autorität bestimmten Maß. Und zwar nach dem Maß, in dem sie als Mission handelt und die Mission lebt.“ Das zweite Element, das ihm gleichermaßen wichtig war, ist das Gefühl der Einheit, das seinen Ausdruck findet in der bewussten Teilnahme am Leben der Kirche und den Sakramenten, die dazu beitragen, „ dem Leben eine Struktur der Gemeinschaftlichkeit zu geben ... in der Art, die Existenz seiner Selbst und der Welt zu verstehen, Erfahrungen zu beurteilen, die Zukunft anzugehen, seine Arbeit zu gestalten, auf seine Wirklichkeit einzuwirken und besonders die eigenen Gaben einzusetzen.“
Don Giussani war also vor allem ein überzeugter Sohn der Kirche. Und genau dies war die Quelle seines Früchte bringenden missionarischen Charismas und seines bemerkenswerten Einsatzes in der Glaubenserziehung.
Sein missionarischer und ökumenischer Eifer bewirkte in Don Giussani stets, von der ersten Zeit seiner Ausbildung im Seminar an, sich jedem Ort und jeder Person gegenüber zu öffnen, in denen sich das Geheimnis Gottes in Gestalt von Wahrheit und Schönheit offenbarte. Diese Hingabe an Christus und seine Kirche zeigte reiche Früchte in zahllosen Werken.
Die von ihm eingeführte Methode der christlichen Erziehung hat zwei Seiten: Einerseits die entschiedene Gewissheit, dass die Inhalte des Glaubens „umarmt“ werden müssen, und andererseits die Notwendigkeit der ständigen Überprüfung dieser Methode. Alles wird im Licht der elementaren Erfahrung beurteilt, sagt etwas aus über jenen Zusammenhang von Evidenzen und Bedürfnissen, der die ursprüngliche Struktur des Menschen in seiner Beziehung zur Wirklichkeit darstellt.
So wird die Verkündigung Christi dem Menschen in seiner Freiheit als entscheidendes Ereignis für die menschliche Existenz und Zentrum der Geschichte dargebracht. Das geschieht in der Begegnung mit der christlichen Gemeinschaft als Einladung zum Weg des Lebens, der sich an drei von Don Giussani stets betonten Dimensionen orientiert: Kultur, Liebe und Mission.
Das ist der Ursprung des Erkennens und der Sehnsucht nach der Gegenwart Christi im Leben der Kirche, und damit des Strebens nach der Verwirklichung von Heiligkeit. Je mehr Jesus von unserem Leben Besitz ergreift, desto mehr verspürt der Mensch den Drang, sich Ihm ganz zu schenken, obschon in den Grenzen seiner menschlichen Zerbrechlichkeit: Es ist das bewegte „Ja“ des Petrus auf die dreifache Frage seines Herrn. Die Gegenwart Christi zeigt sich uns ständig im Geheimnis der Barmherzigkeit des Herrn, durch den Gehorsam − aus dessen Stellung als höchster Tugend der heilige Paulus seine Ideen entwickelte. Sie zeigt sich uns in der menschlichen Erfahrung Jesu.