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Die Weisse Rose
Mitwirkende an der Ausstellung berichten, was sie zu ihrer Arbeit anregte


«Für uns ist diese kleine Geschichte der Ausstellung eingebettet in eine große Geschichte. Es ist die Geschichte des Christentums und eines Charismas in ihm – des Charismas von Luigi Giussani, des Gründers der katholischen Bewegung Comunione e Liberazione. Ihm verdanken wir unsere Prägung; und die faszinierenden Ausstellungen auf dem Meeting in Rimini, die aus diesem Geist entstehen, haben uns unsererseits inspiriert, im Jahre 2001 hier in Freiburg die Kulturinitiative zu gründen – mit jener Begriffsbestimmung von Kultur im Ohr, nach der Kultur die «kritische und systematische Entfaltung des Geschmacks am Leben» (Luigi Giussani) ist. Und wo ließe sich dieser Geschmack am Leben besser lernen als bei jenem Freundeskreis namens Weiße Rose?»
Franz

«Dem Vorschlag zu folgen, eine Ausstellung zu machen, war eine wunderschöne Erfahrung. Vor allem auf dem gemeinsamen Weg die Begegnungen, die zu Begegnungen mit Personen wurden. Zeitzeugen, Unterstützer, unsere Grafiker, wir ... Die Ausstellung nicht als Projekt, sondern als sichtbarer Ausdruck dessen, was einem jeden am Herzen liegt. Was den Zeitzeugen schon seit 60 Jahren am Herzen liegt. Das Ringen um die Wahrheit dessen und die Bereitschaft, dafür Verantwortung zu übernehmen, mit allem was durch die je persönliche menschliche Wirklichkeit dazugehört.»
Rita

«Das Empfehlung des Buchs mit Briefen der Geschwister Scholl in Spuren hatte mich fasziniert. Und eine Ausstellung darüber vorzubereiten, erschien mir noch faszinierender. Endlich zu wissen, wer die Personen waren, die sich hinter der Weißen Rose verbargen. Zu meiner Überraschung entdeckte ich nicht nur sie, sondern meine Freunde, mit denen ich zusammenarbeitete, ganz neu. Ihre Aufmerksamkeit, Liebe, Intelligenz und Klugheit während der oft mühsamen Vorbereitungen war geprägt von einer Haltung, die anders war als alles, was ich bisher kannte: Ein Blick auf Dinge und Personen, der frei war von Berechnung und möglichen Erfolgen – eine wirkliche Neuheit also in einer Welt, die voll ist von Berechnung und Leistungsstreben. Dass der Eröffnungsabend und auch die Ausstellung zu einem wirklich glanzvollen, von größter Schönheit geprägten Ereignis wurden, ist die Frucht dieser Haltung und des gemeinsamen Gebets.»
Annette

«Ihr Schreiben vom 2. Februar 2004 hat meine Frau und mich sehr bewegt. Zum ersten Mal seit über 50 Jahren begegnet mir jemand, der ein Empfinden dafür hat und begreift, was die Weiße Rose eigentlich war, und sich bemüht, dem nachzuspüren, was diese jungen Menschen zur Weißen Rose werden ließ.»

Aus dem Brief eines heute in den USA lebenden Zeitzeugen
Durch viele Begegnungen mit Zeitzeugen, Angehörigen und Freunden erschloss sich uns immer mehr die Menschlichkeit derer, auf deren Spuren wir nun waren. Nun ist die Ausstellung fertig; es war ein intensiver Weg, den wir gemeinsam zurückgelegt haben und der uns auch untereinander immer mehr verbunden hat. Und ich bin sicher, der Weg geht weiter! Wie sagte doch Frau Degkwitz, eine Überlebende, nach der Ausstellung: «Ja, dieser Freundeskreis besteht immer noch, und jeder kann zu ihm stoßen, wie Sie es getan haben.»
Stefan