Begegnungen - Juvenal Nique Ríos
Auf dem Weg des Glaubens die wahre Gerechtigkeit finden
Juvenal Nique Ríos
Er ist einer der großen Intellektuellen Perus. Sein Leben lang hat
er „gegen die Unterdrückung des südamerikanischen Volkes
gekämpft“, Seite an Seite mit Che Guevara. 1996 begegnete er der
Bewegung. Von seinen neuen Freunden sagt er: «Sie haben den Mut,
Christus als Ereignis zu bezeugen, das den Menschen befreit.»
Im Mai 1996 stellte ich fest, daß die Begegnung mit der Bewegung
Comunione e Liberazione für mich ein Ereignis war, das mich begeisterte.
Denn das, was die Bewegung für jeden Menschen ist, entspricht genau meinen
großen Idealen, meiner tiefsten Sehnsucht.
Dies trifft insbesondere zu für die Jugendlichen heutzutage, die, wie eh
und je, spüren, daß sie einen Wegweiser brauchen, der ihnen hilft,
den Weg für die Verwirklichung ihrer edlen Ideale zu finden. Die Bewegung
ist dieser Weg, sie ist nicht nur ein Weg, auf dem der Mensch dem Ideal folgt
und es gleichsam herausschreit, sondern einer auf dem er lernt, es Schritt
für Schritt ernsthaft und aufrichtig zu leben.
Die Größe des Ideals
Der Mensch hat das Bedürfnis sich nach
der Größe des Ideals auszurichten, es zu fühlen und zu leben,
aber darauf folgt noch lange nicht, daß er es wirklich lebt. Ich sage
das, weil heutzutage die meisten Menschen nicht daran interessiert sind:
für viele Politiker und Intellektuelle, für viele Durchschnittsbürger
ist das Ideal etwas, was nur im Parlament oder in den Schulen in Erscheinung
tritt, während es im alltäglichen Handeln vergessen, verraten,
lächerlich gemacht wird.
Welche Bedeutung hat die Begegnung mit CL für mich heute? Nun, sie dauert
fort und wird fortdauern. Ich bin geprägt von dieser
ursprünglichen Begeisterung. Eine Begeisterung, die jeden Tag lebendiger
wird. Die Begegnung mit CL hat nicht nur mein geistiges Leben, sondern mein
ganzes Leben verändert. Mein Leben – so kann ich behaupten –
war und wird ein Kampf gegen jede Form der Ungerechtigkeit bleiben. Im
Jugendalter begann ich diesen Kampf, der kein Ende hat. Die Unterdrückung,
die Ungerechtigkeit gegen die Ärmsten, die Ungleichheiten, die in meinem
Volk bestehen, werden immer größer. Als Jugendlicher war ich politischer
Gefangener, ich liebte und litt für ein Ideal der Gerechtigkeit und der
Freiheit. In diesem Kampf lernte ich Freunde, Kameraden kennen, die heute tot
sind und ihr Leben mutig und unschuldig hingaben, tadellos und unbestechlich
…
Tragfähige Begeisterung
Heute muß ich sagen, daß mich
die Tatsache, daß ich die Freunde von CL kennengelernt habe, mit jedem
Tag mehr begeistert; weil ich heute wie gestern Kameraden begegne, die bereit
sind, all ihr Tun aus Liebe zum Menschen mutig hinzugeben. Das bedeutet
für mich die Begegnung mit CL, eine Begegnung mit Freunden, die den Mut
haben, Christus als Ereignis zu bezeugen, das den Menschen befreit und rettet.
Eine Begegnung mit Freunden, mit Personen, die darum bemüht sind, den
Menschen zu seiner wirklichen Befreiung zu führen. Begegnung mit
Männern und Frauen, die Unterschiede und Distanzen überwinden und
sich aufmachen. Mit sich ihnen werde ich meinen Kampf fortsetzen … damit
die Welt versteht, daß, wenn es eine Art echter Revolution und Forderung
gibt, sie in Christus stattfindet; und ich werde bis zum letzen Atemzug
weiterkämpfen, in dem Bewußtsein, daß nichts und niemand die
Einheit mit diesen Freunden aufheben kann.
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