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CL - Mission
Lasst uns eine Schule errichten!


Im Herzen Kenias riefen einige Eltern vor etwa zwei Jahren eine nicht am Profit orientierte Initiative ins Leben. Mit dem Ziel, die Erziehung und das Aufwachsen der eigenen Kinder selbst zu gestalten, gründeten sie eine neue Schule.

Es war Alfonso Poppi, der Pfarrer der Gemeinde Saint Joseph, Kahawa Sudari in Nairobi, der uns erstmals darauf aufmerksam machte, dass eine Schule zum Verkauf stand. Der Besitzer hatte sich an ihn gewandt, um die Einrichtung an die Kirche zu veräußern.
Wir rechneten zunächst alle damit, dass die «Kirche» die Schule wie in anderen Fällen kaufen würde. Die Mitglieder der Pfarrei sowie die Eltern des Emanuela Mazzola-Kindergartens der Pfarrei erwarteten, dass die Priester eine Grundschule einrichten würden, in der die Kinder weiter unterrichtet werden könnten.
Wir waren vom Vorschlag und Zeugnis Don Alfonsos und Stefanos beeindruckt. Sie machten uns, einer Gruppe von Eltern, bewusst, welche Sehnsucht wir hatten. Es war der Wunsch, einbezogen zu sein in die Bildung und den Unterricht unserer Kinder, der Wunsch, die gesamte Verantwortung dafür auf uns zu nehmen.
Dank Stefano, Don Alfonso und ihrer Fraternität wurde uns der Glaube weitergegeben.

Um zwei Uhr morgens
So erklärte Peter Karanja: «Als Vater wünschte ich mir, dass meine Kinder eine angemessene Bildung erhielten. Ich hatte meine Tochter gerade aus einer Schule abgemeldet und in eine andere eingeschrieben. Doch dann wurde mir klar, dass sie das eigene persönliche Wachstum nicht aufs Spiel setzen sollte, nur um den Forderungen nach exzellenten Schulleistungen nachkommen zu können. Eines Nachts war unsere gerade zehn Jahre alte Tochter um zwei Uhr morgens aufgestanden, um zu lesen. Später erfuhr ich von ihr, dass sie dies jede Nacht so tat. Sie fürchtete sich nämlich vor ihren Lehrern, die die Kinder bestraften, wenn sie bei den Prüfungen keinen Erfolg hatten. Ich hatte Sorge, meine Tochter zu verlieren und musste etwas unternehmen. Deshalb entschied ich mich, eine Schule zu suchen, in der die Person, so wie sie ist, respektiert wird. Gerade während dieser Zeit der Krise in meiner Familie erreichte mich der Vorschlag, an der Direktion einer Schule mitzuwirken. Durch diese Gelegenheit begriff ich, dass Gott in mich, wie in uns alle, eine Sehnsucht gelegt hat. So wuchs in mir der Wunsch, an der Gründung einer Schule mitzuwirken, in der sich die Mühe an den Wünschen aller Beteiligten ausrichtete, vor allem an denen der Kinder, der Lehrer und Eltern.»

Sich selbst erziehen
Auch wenn der Wunsch nach einer Bestimmung für unsere Kinder der Ausgangspunkt war, wurde uns Eltern klar, dass wir uns auch selbst erziehen mussten. Dazu brauchten wir einen Ort. So versammelten wir uns und riefen die Initiative Saint Joseph Urafiki ins Leben. Dies ist für uns der Ort, an dem wir uns gegenseitig in unserer Berufung helfen, wahre Erzieher zu sein. Es ist eine Bewegung, eine Schule der Gemeinschaft und gleichzeitig auch unser Unternehmen. Hier erleben wir die Freundschaft im Prozess des sich selbst Erziehens und in der Arbeit. Hier sind wir ständig eingeladen, alle Aspekte des Lebens mitzugestalten. Durch diese Initiative erreichte Don Giussani unser Leben und dass wir dort eine Entsprechung fanden. Sie ist zu einem Ort geworden, an dem mein Herz und das jedes der Mitglieder erzogen wird. So meint etwa Teresa Mwaura: «Die Freundschaft hat mein Leben berührt. Ich kann Geld dafür hergeben, ohne es mir zurück zu erwarten und ich bin glücklich.» Die Initiative erlaubte uns auch, das Schulprojekt in Angriff zu nehmen: die Schule Urafiki Caravana, Urafiki bedeutet Freundschaft und Caravana so viel wie Karawane.