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Enzyklika
Die Dankbarkeit der Bewegung gegenüber dem Papst
Julián Carrón

In den ersten Zeilen seiner Enzyklika erinnert der Papst daran, dass «am Anfang des Christseins [...] nicht ein ethischer Entschluss oder eine große Idee [steht], sondern die Begegnung mit einem Ereignis, mit einer Person, die unserem Leben einen neuen Horizont und damit seine entscheidende Richtung gibt.» Der Papst unterstreicht, dass Christus die gesamte menschliche Natur, Leib und Seele, ergreift und sie zu ihrer Vollendung führt. Dadurch zeigt sich die Menschlichkeit des Glaubens, aufgrund derer es vernünftig ist, Christ zu sein. Die Enzyklika spricht von einem Gott, der sich von der Situation des Menschen so sehr bewegen lässt, dass er schließlich in Christus Fleisch und Blut wird. Auf diese Weise «werden [wir] in die Dynamik seiner Hingabe hineingenommen». Die Liebe Christi wird auch heute sichtbar «durch Menschen, in denen er durchscheint». Wer es zulässt, sich von dieser Initiative Christi mitreißen und bewegen zu lassen, kann seinerseits zum Zeugen für die sich selbst verschenkende Nächstenliebe werden. In dieser Zeit der Verwirrung danken wir Papst Benedikt XVI. dafür, dass er allen vor Augen gestellt hat, was die Natur des Christentums ist und dass er die Christen daran erinnert hat, wie notwenig eine fortwährende Veränderung ist, damit der Glaube nicht auf eine Idee oder Ethik reduziert wird.
Julián Carrón
Mailand, 27. Januar 2006