Der «ewige Junge» brachte kaum sechsjährig Prinzen, Fürsten und Päpste zum Staunen und hielt die Welt in Atem. Dann aber verschwand sein Name aus den Schlagzeilen, er geriet in Vergessenheit und sein Leichnam verschwand in einem Massengrab. In den darauf folgenden Jahrhunderten hat er jedoch im Bewusstsein der europäischen Kultur und eines jeden von uns ein lebendiges Zeichen hinterlassen.
Vor allem seine unwiderstehlich positive Haltung den Dingen gegenüber, sein Mut, zugleich die Größe und die Grenze des Menschen zu zeigen und den Widerspruch dieser Extreme zu vereinen. Das Gute und das Böse, Größe und Elend, Erbarmen und Sünde stehen nebeneinander, ohne eines durch die Mängel des anderen zu zerstören oder eines auszulöschen, um das andere zu erheben. Dies genau macht das Besondere seiner Persönlichkeit aus, ebenso wie es unsere christliche Tradition bestimmt. So besteht das Geheimnis seiner Größe in der Überzeugung, dass alles Menschliche im Angesicht des Geheimnisses der Dinge aufgehoben ist; jenes Geheimnisses, das sich uns als Weggefährte zeigt. Wir sind Mozart Dank schuldig, denn in ihm spricht das Mensch gewordene Geheimnis auch zu uns.