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Thema - Die Taufe
Die Mystagogie der Feier


Auszüge aus dem Katechismus der Katholischen Kirche bezüglich der Feier der Taufe (Abschn. 1235-1245)

Das Kreuzzeichen zu Beginn der Feier bringt zum Ausdruck, dass Christus dem, der ihm angehören soll, sein Zeichen aufprägt. Es bezeichnet die Erlösungsgnade, die Christus uns durch sein Kreuz erworben hat.
Die Verkündigung des Wortes Gottes erleuchtet die Täuflinge und die Gemeinde durch die geoffenbarte Wahrheit und ruft die Antwort des Glaubens hervor. Der Glaube lässt sich von der Taufe nicht trennen. Die Taufe ist ja in ganz besonderer Weise «das Sakrament des Glaubens», denn man tritt durch sie sakramental in das Leben des Glaubens ein.
Weil die Taufe Zeichen der Befreiung von der Sünde und deren Anstifter, dem Teufel, ist, spricht man über den Täufling einen Exorzismus (oder mehrere). Der Zelebrant salbt den Täufling oder legt ihm die Hand auf; danach widersagt der Täufling ausdrücklich dem Satan. So vorbereitet, kann er den Glauben der Kirche bekennen, dem er durch die Taufe «anvertraut» wird.
Durch ein Gebet der Epiklese wird in der Tauffeier selbst oder in der Osternacht das Taufwasser geweiht. Die Kirche bittet Gott, dass durch seinen Sohn die Kraft des Heiligen Geistes in dieses Wasser herabsteige, damit alle, die darin die Taufe empfangen, «aus Wasser und Geist geboren» werden.
Darauf folgt der wesentliche Ritus des Sakramentes: die eigentliche Taufe. Diese zeigt an und bewirkt, dass der Täufling der Sünde stirbt, dem Pascha-Mysterium Christi gleichgestaltet wird und so in das Leben der heiligsten Dreifaltigkeit eintritt. Am ausdrucksvollsten wird die Taufe durch dreimaliges Eintauchen in das Taufwasser vollzogen. Aber schon seit urchristlicher Zeit kann sie auch gespendet werden, indem man dreimal Wasser über das Haupt des Täuflings gießt.
In der lateinischen Kirche spricht der Taufspender bei diesem dreimaligen Übergießen die Worte: «N., ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes». Im ostkirchlichen Ritus wendet sich der Katechumene nach Osten und der Priester spricht: «Der Diener Gottes N. wird getauft im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes». Und jedes Mal, wenn er eine Person der heiligsten Dreifaltigkeit nennt, taucht er den Täufling ins Wasser und hebt ihn wieder heraus.
Die Salbung mit dem heiligen Chrisam - einem vom Bischof geweihten wohlriechenden Öl - bedeutet, dass dem Neugetauften der Heilige Geist geschenkt wird. Er ist ja ein Christ geworden, das heißt ein durch den Heiligen Geist «Gesalbter», eingegliedert in Christus, der zum Priester, Propheten und König gesalbt ist.
In der Liturgie der Ostkirchen ist die Salbung nach der Taufe das Sakrament der Chrismation (Firmung). In der römischen Liturgie kündigt sie eine zweite Salbung mit dem heiligen Chrisam an, die der Bischof spenden wird: das Sakrament der Firmung, welche die Taufsalbung gewissermaßen «konfirmiert» (bekräftigt) und vollendet.
Das weiße Kleid bedeutet, dass der Getaufte «Christus [als Gewand] angelegt» (Gal 3, 27) hat: er ist mit Christus auferstanden. Die Taufkerze, die an der Osterkerze entzündet wird, bedeutet, dass Christus den Neugetauften erleuchtet hat. In Christus sind die Getauften «Licht der Welt» (Mt 5, 14) [Vgl. Phil 2, 15.]. Der Neugetaufte ist jetzt, im eingeborenen Sohn, Kind Gottes. Er darf das Gebet der Kinder Gottes beten: das Vaterunser.
Die erste eucharistische Kommunion. Kind Gottes geworden, mit dem hochzeitlichen Gewand bekleidet, wird der Neugetaufte zum «Hochzeitsmahl des Lammes» zugelassen und erhält die Nahrung des neuen Lebens, den Leib und das Blut Christi. Die Ostkirchen sind sich der Einheit der christlichen Initiation sehr bewusst und spenden deshalb die heilige Kommunion allen Neugetauften und -gefirmten, sogar Kleinkindern im Gedenken an die Worte des Herrn: «Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran!» Die lateinische Kirche behält den Zutritt zur heiligen Kommunion denen vor, die zum Vernunftalter gelangt sind, bringt aber den Zusammenhang der Taufe mit der Eucharistie dadurch zum Ausdruck, dass das neugetaufte Kind zum Gebet des Vaterunsers an den Altar getragen wird.
Der feierliche Segen beschließt die Tauffeier. Bei der Taufe von Kleinkindern ist die Segnung der Mutter von besonderer Bedeutung.