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Fraternität 2006
Christus holt uns aus dem Nichts zurück


«Wir leben aus Liebe zu etwas, das jetzt geschieht». Zu dieser Feststellung Don Giussanis fanden in diesem Jahr die Exerzitien der Fraternität von Comunione e Liberazione vom 28. bis zum 30. April in Rimini statt. Hierzu kamen rund 27.000 Erwachsene aus allen Teilen Italiens in den Küstenort an der Adria. Die Betrachtungen hielt der Verantwortliche und Nachfolger des Gründers, Don Julián Carrón. Weltweit waren Mitglieder der Bruderschaft in 60 Ländern über Satellit zugeschaltet. Erstmals nahm in diesem Jahr auch Malaysia teil. «Ein Gestus, in dem erneut die Schönheit des Christseins und der Vitalität des Charismas durchschien», hieß es im Grußtelegramm des Sekretärs der Fraternität an Papst Benedikt XVI. In einem von Kardinalsstaatsekretär Angelo Sodano gesandten Telegramm äußerte der Papst die Hoffnung, «dass diese Tage der Reflexion und des Gebets einen neuen Einsatz in der Zustimmung zu Christus und der Treue zur Kirche hervorrufen».
Die Mitglieder und Freunde der deutschen Fraternität versammelten sich in diesem Jahr in Ludwigshafen, von wo aus sie per Satellitenübertragung unmittelbar an den Lektionen Don Carróns teilnahmen. Ferner waren auch die Mitglieder der Bruderschaft aus den Niederlanden zugegen.

Während in Rimini der Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien, Monsignore Stanis?aw Rylko, die Messe hielt, konnte auch die deutsche Gemeinschaft einen Würdenträger aus dem Episkopat begrüßen: den Bischof von Speyer, Anton Schlembach.
Im Namen der Bewegung dankte Pfarrer Romano Christen dem Bischof für sein Kommen. Für Gemeinschaft und Befreiung in Deutschland sei dies ein besonderes Zeichen der Wertschätzung und zugleich der Verbundenheit mit dem Ortsbischof und allen deutschen Bischöfen. Die Bewegung habe den Wunsch, der Kirche zu dienen; deshalb sei auch die Anwesenheit Schlembachs von großem symbolischen Wert.
Schlembach erinnerte an seine erste Begegnung mit Mitgliedern der Bewegung, die noch auf die Zeit vor seiner Ernennung zum Bischof von Speyer zurückging. Bereits Anfang der 80er Jahre habe er Studenten von CL in Würzburg getroffen. Sie hätten auf seine Frage nach dem Wesen der Bewegung geantwortet: «Wir wollen eine Kultur des Glaubens aufbauen». Ihn habe diese Aussage damals tief beeindruckt. Diesem Ziel seien auch in besonderer Weise die Pontifikate von Johannes Paul II. und seines Nachfolgers Benedikt XVII. verpflichtet.
Der Bischof würdigte auch den Gründer von CL Don Luigi Giussani. Er zitierte die Worte des Papstes aus seinem Schreiben an die Bewegung zum ersten Jahrestag des Todes Don Giussanis: «Er war ein Priester, der in die Menschen verliebt war, weil er in Christus verliebt war». Schlembach verwies ferner auf die Aussage des Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, des Päpstlichen Vikars für die Stadt Rom, Camillo Ruini, der zum ersten Todestag an den pädagogischen Genius Giussanis erinnert habe. Seine Fähigkeit zur Erziehung sei inzwischen zu einem Erbe für die gesamte Menschheit geworden, hatte Runi dabei erklärt. Ferner erwähnte Schlembach seinen Mailänder Amtsbruder, Kardinal Dionigi Tettamanzi. Dieser hatte für die «Gabe Don Giussanis an die Kirche» gedankt.
Schließlich bezog sich Schlembach in seinem Grußwort auch auf den Schutzpatron der Fraternität, den Hl. Benedikt, und die Kirchenlehrerin Katharina von Siena, deren Festtag die Kirche an jenem Tag feierte. Gemeinsam mit den von Johannes Paul II. ernannten Patronen Europas Birgitta von Schweden, Edith Stein sowie Cyrill und Methodius sei sie ein Zeichen für die kulturelle Einheit Europas auf der Grundlage des Christentums.