Die Worte Benedikts XVI. aus dem Brief an Don Carrón haben in hunderten von Messen, die in Italien und im Ausland zum Gedächtnis an Don Giussani gefeiert wurden, ihren Widerhall gefunden: «An dem geschätzten Don Giussani beeindruckten vor allem sein unerschütterlicher Glaube an Christus und sein unablässiges Bemühen, den Reichtum der Botschaft des Evangeliums jeder gesellschaftlichen Gruppierung näher zu bringen.» Das vergangene Jahr seit seinem Tod hat den «katholischen» Charakter des Charismas von Don Giussani noch deutlicher hervortreten lassen. Das bezeugen auch die Predigten etlicher Bischöfe, von Kasachstan bis zu den Vereinigten Staaten, von Mailand bis Rom. Dabei handelt sich um eine Erfahrung und Methode zur Überprüfung der Wahrheit des christlichen Vorschlags und der Vernünftigkeit, ihm im großen Flussbett unserer Mutter Kirche anzuhängen. Die Methode, das heißt «der Weg», ist Christus selbst, der in seinem Werk in einer Weise gegenwärtig ist, die uns jeden Tag mehr zum Staunen bringt; aufgrund der Dichte und Tiefe an Leben, die er garantiert, wegen der Einheit, die er verwirklicht, wegen allem, was er weiterhin geschehen lässt auch in den Herzen so vieler, die weit von einem christlichen Leben entfernt sind. So stellt der Jahrestag des Todes von Don Giussani alle vor sein Erbe. Das gilt besonders für uns, die Don Giussani das Wiedererwachen des Lebens mit all seiner Anziehungskraft verdanken. Dieses Vermächtnis ist nicht etwas Vergangenes, sondern ein gegenwärtiges Ereignis, das Vernunft und Freiheit herausfordert und zur Erfahrung im Alltag eines Volkes wird. An dieses Volk hat sich der Papst gewandt mit einer Einladung, die keine Zweideutigkeit zulässt: «Es ist die Aufgabe seiner geistigen Kinder, auf seinen Spuren weiterzugehen, seiner Lehre zu folgen und dabei stets in Gemeinschaft mit den Bischöfen und den anderen Gliedern der Kirche zu bleiben.» Auf den folgenden Seiten geben wir Ausschnitte aus einem kleinen Teil der zahlreichen Predigten wieder, die in allen Teilen der Welt an diesem Gedenktag gehalten wurden. Sie sind Zeichen jener katholischen Einheit, die die große Leidenschaft Don Giussanis war, und die wir als Beitrag für die Kirche in diesen dramatischen Zeiten zu leben versuchen.