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Presseerklärung
«Wir stehen zum Papst»
Julián Carrón

Im Zusammenhang mit den Angriffen auf Papst Benedikt XVI. von Vertretern der Muslime hat der Präsident der Fraternität von Comunione e Liberazione, Julián Carrón, folgende Erklärung veröffentlicht

«Im Hinblick auf die Anschuldigungen gegen Papst Benedikt XVI. sind drei Dinge offensichtlich:
1. Der Papst wollte in keinem Falle muslimische Gläubige beleidigen, sondern alle zu einem angemessenen Gebrauch der Vernunft einladen.
2. Der Papst ist sich einiger extremer Aspekte der Angelegenheiten des Islam bewusst, die als geschichtliche Wahrheiten vor aller Augen sind.
3. Es gibt eine Intoleranz gegenüber friedlicher Kritik, die unerträglich ist. Das betrifft sowohl die vorgefassten Haltungen gewisser Vertreter des Islam, als auch die Gleichgültigkeit und Oberflächlichkeit vieler westlicher Kommentatoren.
Wir stehen zum Papst. Mit der Aussage «vernunftwidrig zu handeln ist dem Wesen Gottes zuwider» sagt Benedikt XVI. etwas Wahres, das für jeden gilt, angefangen bei uns Christen.
Diese Position des Papstes ermöglicht eine authentische religiöse Erfahrung für jeden Menschen und erlaubt eine friedliche Begegnung. Es geht nicht um einen Zusammenprall der Kulturen, sondern um die elementare Erfahrung der «Armen im Geist» jeder Religion: Sie leben eine vernünftige Beziehung mit Gott ausgehend von den Bedürfnissen nach Wahrheit, Schönheit, Gerechtigkeit und Glück, die es im Herzen eines jeden Menschen gibt. Und gerade deshalb können sie nicht den gewaltsamen Entartungen jener folgen, die im Namen einer Ideologie auf die Vernunft verzichten, ob im Westen oder wo auch immer.»
Pressebüro von Comunione e Liberazione
Mailand, 15. September 2006