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Caritativa
Caritativa
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Liebe Freunde,
von einigen von uns kam der Vorschlag, unsere Arbeit für Spuren als Caritativa zu leben. Aus diesem Grund haben wir uns in München zum Abendessen getroffen, um uns wieder klar zu machen, was der Sinn der Caritativa ist und warum dies in erster Linie für uns selbst von Bedeutung ist. Das möchten wir euch mitteilen.
Man könnte sich fragen, ob es in Ordnung ist, die Tätigkeit für Spuren - egal welche - als Caritativa zu betrachten. Viel interessanter ist aber die Frage, ob die Zeit, die wir in Spuren investieren, eine Hilfe und Möglichkeit sein kann, das zu leben, was Don Giussani im Heft Der Sinn der Caritativa vorschlägt: «Das Wort Caritas ist am besten zu verstehen, wenn man bedenkt, wie uns der Sohn Gottes Seine Liebe erwiesen hat: Er gab uns nicht, wie es ihm möglich gewesen wäre, seinen ganzen Reichtum, sondern wurde so armselig wie wir und nahm Anteil an unserer Bedürftigkeit. So üben wir die Caritativa, um zu lernen, so zu leben, wie Jesus Christus».
Die Herausforderung besteht also darin, durch unser gemeinsames Tun zu lernen, dass unsere Freizeit nicht uns gehört, sondern dass wir immer mehr uns selbst verwirklichen und dass es immer klarer wird, dass Christus der Sinn des Lebens ist. Gestern Abend wurde deutlich, dass wir einen Ort, ein Zuhause haben, nämlich unsere Freundschaft, wo wir immer wieder hingehen können, und alles tun können, bevor wir es ganz verstanden haben, auch wenn es manchmal mühsam ist. In diesem Sinne ist es egal, ob wir älteren Leuten Gesellschaft leisten, Armen das Essen austeilen oder für unsere deutschen Freunde einen schönen aber schwierigen Text übersetzen, von dem sie sonst nichts mitbekämen.
Egal in welcher Form: Wir machen letztendlich die Caritativa, damit unser Leben schöner wird.
Eine von uns hat Folgendes erzählt: «Das, was ich für Spuren mache, ist nichts Anspruchsvolles … ich könnte es in einer Stunde vor dem Fernseher erledigen. Aber ich wollte die Zeit so verbringen, wie Don Giussani es als Caritativa bezeichnet. So habe ich beschlossen, diese Arbeit zusammen mit meinem siebenjährigen Sohn zu tun. Ich musste ihm freilich erklären, warum und wozu wir das tun und dies hat mir geholfen, mich an den Grund zu erinnern. Mich hat überrascht, wie aufgeregt mein Sohn war, als er sah, dass wir dem Papst Spuren schicken, und ich habe dabei entdeckt, dass so etwas Unscheinbares wie das Stempeln von Umschlägen einen großen Wert haben kann. Die Stunde, die wir beide damit verbringen, erinnert mich an den Sinn dieser Tat und gleichzeitig merke ich, dass mein Sohn mich jetzt so anschaut, wie ich wirklich bin: Er erblickt in mir das, wozu ich gehöre - nicht nur die Mutter, die kocht und immer wieder auch schimpft! Ich wünsche mir, dass dies uns alle daran erinnert, was uns wirklich verbindet».
Andreas, Bernhard, Chiara, Ilaria, Lucia, Piera, Thomas, Veronika