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Don Giussani-Tomoko Sadahiro
Sako und der Ausblick auf die Berge
Maddalena Vicini

«Die Freundschaft mit ihm wird immer stärker, denn ich folge seinen Zeugen».

Sie heißt Tomoko Sadahiro, aber alle kennen sie als Sako. Sie lebt in Hiroshima, wo sie als Assistentin des Bischofs arbeitet. Und wenn man sie von ihrem Treffen mit Don Giussani erzählen hört, durchfährt es einen: Ist das möglich? Sie auch? Und sie erzählt mit den gleichen Worten davon? Denn das ist es, was einen trifft: Die Identität der Worte – und der Erfahrung. Ob es sich nun um eine Italienerin aus Bergamo handelt, die an der Seite Giussanis aufgewachsen ist, oder um einen talentierten Pianisten aus Amerika oder um eine Japanerin, die auf der anderen Hälfte der Erdkugel geboren und aufgewachsen ist; genau wie Sako eben. Sie, die so unendlich weit von der katholischen Kultur entfernt ist, geht in die Kirche und beschließt, sich taufen zu lassen, weil sie einem Menschen begegnet ist, der die Leute auf eine so faszinierende Art und Weise behandelt, die sie vorher noch nie erlebt hat. Sie, die nach Italien kommt, um an den Internationalen Ferien der Bewegung teilzunehmen, wo sie Giussani sprechen hört und so gut wie nichts versteht – eine Freundin übersetzt ihr flüchtig – erzählt heute: «Er sprach von der Finsternis, von der Nacht und vom Anbruch des Tages. Ich hörte ihm zu und betrachtete währenddessen die Berge. Er sagte, dass das Leben nicht durch die äußeren Umstände bestimmt werden kann. Und das war wahr! Welche Hoffnung ...». Sie, die sich nicht einmal mit Giussani verständigen kann, weil er eine andere Sprache spricht, sieht trotzdem seine treue Liebe in den Menschen, die er nach Japan schickt, um ihr zu helfen und sie zu begleiten.
Nach vielen Jahren kommt sie wieder nach Italien, mittlerweile hat sie die Sprache gelernt. Sie sucht Giussani auf und bittet ihn, sie bei den Memores Domini aufzunehmen. Das war im Jahr 1999. Giussani geht auf sie zu und sagt ja . «Eine Freundin hat mir dann erzählt, dass es für ihn eine sehr große Anstrengung bedeutete, aufzustehen, da er bereits sehr krank war», erklärt Sako.
Heute ist sie ein ganz anderer Mensch, ihre Freunde sagen ihr das: «Früher hat mich das Leben der anderen nie interessiert, jetzt aber schon. Alles und alle sind ein Teil von mir, weil sie für mich da sind.» Und wenn sie bei ihrer Arbeit in Hirsohima auf Schwierigkeiten stößt, ruft sie ihre Freundinnen in Mailand an, die ihr erzählen, wie Giussani eine ähnliche Situation gelebt hat. «Und so wird die Freundschaft mit ihm immer stärker. Durch seine Zeugen folge ich seinen Worten auch weiterhin. Um einfach immer froher zu werden.» Das ist die Geschichte von Sako. Die gleichen Worte, die gleiche Erfahrung wie jene von Miriam und Chris.