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Papst Benedikt XVI.
Eine Schande für Italien


Der Vatikan hat einen lange geplanten Besuch von Papst Benedikt XVI. an der römischen Universität La Sapienza abgesagt. Er reagierte damit auf anhaltende Proteste von Seiten bestimmter Gruppen aus der Studentenschaft, die von mehreren Professoren unterstützt wurden. Der Ordinarius für Mathematik an der Universität La Sapienza, Giorgio Israel schrieb dazu im Osservatore Romano vom 16. Januar: «Es ist überraschend, dass gerade diejenigen, die als Motto jenen berühmten Satz Voltaires gewählt haben – \\"Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen\\" – sich dagegen einsetzen, dass der Papst eine Rede in der römischen Universität „La Sapienza“ halten kann». Damit komme eine laikale Kultur zum Vorschein, «die keine Argumente hat und dämonisiert, die nicht diskutiert wie eine wahre laikale Kultur, sondern Ungeheuer schafft». Comunione e Liberazione veröffentlichte dazu folgendes Kommuniqué

Die Päpste durften überall in der Welt sprechen, selbst in Kuba und Nicaragua oder in der Türkei. Der einzige Ort, an dem der Papst nicht sprechen darf, ist die Universität „La Sapienza“ in Rom, eine Universität, die im Übrigen sogar von einem Papst gegründet wurde.

Dies weist auf zwei sehr ernstzunehmende Tatsachen hin:

1) Die Unfähigkeit der italienischen Regierung, die Meinungsfreiheit eines ausländischen Staatsoberhaupts in Italien zu garantieren, der zugleich der Bischof von Rom und das geistliche Oberhaupt einer Milliarde Menschen ist. Kleine Gruppen werden de facto auch von gesellschaftlichen Autoritäten bei dem Versuch unterstützt, das zu verhindern, was die Mehrheit der Leute erwartet und wünscht.

2) Der kulturelle Zerfall der italienischen Hochschulen: so droht auch eine Universität wie „La Sapienza“ zu einer „Müllkippe“ verschiedener Ideologien zu werden.

Als europäische Staatsbürger und als Katholiken sind wir über diese Vorkommnisse empört. Zugleich schmerzen sie uns besonders für Papst Benedikt XVI., dem wir uns noch tiefer verbunden fühlen. In ihm sehen wir kraft seines Glaubens den Verteidiger von Freiheit und Vernunft.

Comuunione e Liberazione
15. Januar 2008